Markus Steininger
Das Obermeisterporträt
Obermeister Innung: München-Oberbayern
Obermeister bin ich geworden, weil:
….ich leidenschaftlich Steinmetz bin und der Fortbestand der Innung für mich essentiell für unser Handwerk ist,
…ich der Meinung bin, man muss vor allem weit in die Zukunft schauen, ohne allerdings unsere Historie zu vergessen. Die Integrierung unserer Geschäftsstelle in den BIV war ein wichtiger Schritt in die Zukunft, um den Haushalt zu sichern und damit unsere Beiträge nicht den Kammern und Kreishandwerkerschaften zukommen zu lassen, sondern dieses Geld für unseren eigenen Verband zu nutzen.
Was möchten Sie als Obermeister Ihrer Innung erreichen?
Dass unser Organisationsgrad wieder höher wird, dass wir neue junge Steinmetzmeister:innen für die Arbeit im Vorstand gewinnen. Dass wir mit unserer Lehrlingswerbung auf den dann wieder stattfindenden Messen einen Mehrwert für unsere Mitglieder kreieren. Die Zusammenarbeit mit Berufsschule und dem BBZ verbessern.
Wie gewinnen Sie neue Innungsmitglieder?
Durch proaktives Ansprechen interessanter Firmen. Ich halte auch Vorträge in der Meisterschule. Das reine Anschreiben bringt meiner Meinung nach nichts. Die Beauftragung eines hauptberuflichen Akquisiteurs, wie es Beispiele im Norden bereits gibt, steht auf dem Prüfstand.
Wie gestalten Sie Ihre Innungsversammlungen oder andere Innungsveranstaltungen?
Wir organisieren das immer im Cafe Dinzler am Irschenberg. Dort gibt es tolle Räume auch für 50 oder mehr Personen. Meistens belegen wir den Saal Bueno Vista. Man sieht wirklich bis zu den Bergen.
8.30 – 9.30 Weißwurstfrühstück
9.30 Bericht OM / dann Vortrag extern zb. BGBau, Produktvorstellung, -Geschäftsbericht –Rechnungsprüfer,
12.30 Mittagessen im Restaurant im 1.Stock auf einer langen Tafel
Bericht Lehrlingswart, Blick in die Zukunft, Bericht BIV Verschiedenes/Aussprache
Nachmittags noch Kaffee und Kuchen im Sitzungssaal.
Kosten : Mittagessen Selbstzahler der Rest kommt von der Innung
Wie ist das Stimmungsbild in Ihrer Innung?
Sehr gut – die Auftragsbücher sind voll egal welches Gebiet. Beim Lehrlingslohn inzwischen auch sehr gut da die Tariflöhne endlich angepasst wurden und unser Handwerk dadurch deutlich besser gesehen wird. Denn die Zeiten, in denen man einen Beruf lernt ausschließlich aus Leidenschaft heraus, ist vorbei – die Azubis wollen auch anständig verdienen und das war bei unserem Handwerk länger schon nicht mehr nicht gegeben.
Was ist die größte Herausforderung für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk in den nächsten Jahren?
Den Einfluss in der ZVK festigen bzw. ausbauen. Die BBZ´s auf zwei abbauen. Für junge Menschen unser Handwerk attraktiv machen – darstellen, dass die Zeiten des STEINEKLOPFENS vorbei sind und modernste Technik bei uns Einzug gehalten hat. Mehr Mitglieder rekrutieren. Unsere heimischen Materialien fördern unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit.
Warum ist es für einen Betrieb einfach nur gut, Mitglied in einer Innung zu sein?
Er hat Zugang zu den neuesten Hinweisen / Merkblättern. Er kann über die BAMAKA günstig einkaufen und dadurch den Beitrag schon wieder kompensieren. Er bekommt damit die Updates neuer Normen, Merkblätter, Beratung und Marketingaktionen, also sämtliche Arbeitsgrundlagen, die ein Betrieb braucht unterstützt. Er verhindert, dass das Steinmetzhandwerk von der SOKA Bau geschluckt wird, was erhebliche Mehrkosten gegenüber unserer eigenen ZVK verursachen würde. Er steht in einem engen Austausch in Seminaren und Messen mit den Kollegen. Bei der Lehrlingsausbildung spart er bares Geld bei Prüfung und BBZ.