BIV Jahresbericht 2019

DAS BIV-TEAM IN DER GESCHÄFTSSTELLE Sybille Trawinski Kathrin Kemmerer Karin Blecher Geschäftsführerin Assistenz der Geschäftsführung Sekretariat/ Buchhaltung Tel.: 069 - 57 60-98 Tel.: 069 - 570 098-85 Tel.: 069 - 570 098-82 s.trawinski@biv-steinmetz.de k.kemmerer@biv-steinmetz.de k.blecher@biv-steinmetz.de Thorben Hoppe Raphael Holzer Gewerbespezifische Informationstransferstelle* Gewerbespezifische Informationstransferstelle* (Fachberatung Technik) ab September 2019 (Fachberatung Technik) Tel.: 069 - 570 098-83 Tel.: 069 - 570 098-81 t.hoppe@biv-steinmetz.de r.holzer@biv-steinmetz.de Masood Bashary * Gewerbespezifische Informationstransferstelle* (Fachberatung Betriebswirtschaft) Tel.: 069 - 570 098-86 m.bashary@biv-steinmetz.de *Förderung von R. Holzer bis August 2019 60439 Frankfurt am Main | Weißkirchener Weg 16 Tel.: 069 - 57 60 98 | Fax: 069 - 57 60 90 info@biv-steinmetz.de | www.bivsteinmetz.de

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Die Lage im Steinmetzhandwerk? Optimistisch! sind Seit nunmehr 23 Jahren beobachten wir die Entwicklungen im Steinmetzhandwerk mit einer 2x pro Jahr durchgeführten Konjunkturumfrage unter unseren Mitgliedern. Schaut man auf den Geschäftsklimaindex, erleben wir in den letzten Jahren verglichen mit den Jahren zuvor einen deutlich spürbaren Optimismus in der Branche. Sicherlich profitieren wir zum einen vom deutschlandweiten Bauboom, im Zuge dessen der Naturstein wieder an Bedeutung gewinnt, sei es als Fassaden, in Bad und Küche, als Treppe oder Fensterbank. Auch in der älterer Sanierung Gebäude und Bau- werke die Steinmetze mit ihrem Wissen und Können gefragte Fachleute. Das gilt nicht zuletzt für die Restaurierung und Denkmalpflege. Das Steinmetzhand- werk hat vieles vor Jahrzehnten oder Jahrhunderten erbaut und erschaffen und sorgt heute für die Werterhaltung bzw. Erneuerung. Mit dieser positiven Entwicklung einher geht ein Phänomen, das wir vor zehn Jahren noch nicht kannten: Fachkräftemangel. Die Betriebe suchen händeringend gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter. Die Entwicklung bei den Ausbildungszahlen spiegelt inzwischen bei weitem nicht mehr den Bedarf an Fachkräften wieder und ich bin sicher, dass wir ein Problem bekommen werden, sollte es uns nicht gelingen, wieder mehr junge Leute für unseren vielseitigen Beruf zu begeistern. Wir brauchen mehr interessierten Nachwuchs, aber wir brauchen auch mehr Unternehmen, die wieder ausbilden. Es ist unsere Aufgabe als Branche für unsere Zukunft zu sorgen. Wir können die Verantwortung dafür nicht abgeben. Das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk ist ein krisenfestes Handwerk. Wie sein Material auch, hat es schon seit Jahrhunderten Bestand, auch wenn es spürbare Veränderungen und Entwicklungen durchgemacht hat. Diese prägen auch heute noch das Gesicht unseres Gewerks. Trotz der langen Tradition, die wir haben, sind wir modern aufgestellt und arbeiten mit leistungsfähigen Maschinen und Werkzeugen. Steinmetze beherrschen aufgrund unserer modernisierten Ausbildungsordnung und des dualen Ausbildungssystems im Betrieb, in der Berufsschule und der Überbetrieblichen Ausbildung nicht nur die traditionellen Techniken, 1

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ sondern auch den Umgang mit CNC-Maschinen. Und trotzdem bleiben Kreativität, Freigeist und Individualität nicht auf der Strecke. Vielleicht ist es neben dem dauerhaften und vielseitigem Material Naturstein diese Mischung aus Fähigkeiten und Kenntnissen, die den Steinmetzen auch in Krisenzeiten immer ein Überleben bis heute gesichert hat. Während ich diese Zeile niederschreibe, befinden wir uns inmitten einer wahrhaft schweren Krise: der weltweiten Covid-19-Pandemie, die uns alle noch lange nicht nur mit Fragen der Gesundheit, sondern auch des gesellschaftlichen Miteinanders und der Wirtschaftskraft beschäftigen wird. Nicht zuletzt wird der globale Handel in Frage gestellt, und wir stellen fest, wie abhängig wir doch von internationalen Lieferketten sind. Diese Erkenntnis kann uns deutlich machen, wie sinnvoll und wichtig es ist, sich auf die lokalen Angebote stärker zu konzentrieren. Als Steinmetzhandwerk bieten wir hierfür Material aus Europa und modernes Handwerk vor Ort. Konzentriert auf diese Kernkompetenzen wird es unser Handwerk trotz weltweiter Krisen schaffen, Bestand zu haben, allerdings wissen wir noch nicht, ob wir diese Stärken in nur einzelnen Arbeitsbereichen besonders nutzen können oder ob wir uns mehr als Vielseitigkeitskönner aufstellen müssen. Die Veränderungen auf dem Friedhof haben uns in den letzten Jahren bereits gelehrt, dass das umfangreiche Können ein wirklicher Vorteil ist – nicht umsonst hat auch unser breit aufgestellter Ausbildungsplan noch immer Bestand. Nutzen wir daher unsere Möglichkeiten und Fähigkeiten, auch und vor allem in Krisenzeiten. Mit optimistischen Grüßen Gustav Treulieb – Bundesinnungsmeister Der Vorstand nach den Wahlen im Juni 2019 (v.l.n.r.) Holger Kopp, Niklas Neitsch, Stefan Lutterbeck, Gustav Treulieb, Wulf Helmert, Karl Heinz Damm, Hermann Rudolph, Frank Schuster 2

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Wir für Sie – unser Selbstverständnis als Bundesverband Deutscher Steinmetze  Der Verband agiert zum Wohle aller Mitglieder. Seine Arbeit basiert auf den Entscheidungen der Mitglieder und der Gremien.  Die Gremien werden von den Mitgliedern gewählt. Ihre Entscheidungen bestimmen den „Fahrplan“ des Verbandes.  Entscheidungen werden in den Gremien gemeinschaftlich nach demokratischen Grundsätzen getroffen.  Die Satzung stellt das Gerüst des Verbandes dar.  Der Vorstand führt die Geschäfte des Bundesverbandes.  Die Erledigung der laufenden Geschäfte der Verwaltung obliegt der Geschäftsführung.  Die Geschäftsstelle setzt die Beschlüsse der Mitgliederversammlung, des Vorstandes und der anderen Gremien um und erstattet Bericht.  Die Abwägung aller weiteren Aufgaben erfolgt immer im Hinblick auf das Gesamtinteresse der Mitglieder und nicht aufgrund von Einzelinteressen sowie unter Berücksichtigung der begrenzten Personal- und Finanzkapazitäten der Geschäftsstelle.  Haupt- und Ehrenamt arbeiten respekt- und vertrauensvoll zusammen und stimmen sich regelmäßig über die Arbeit in den Gremien (v. a. Vorstand und Arbeitskreise) ab.  Auf die Arbeit der Landesverbände nimmt der Bundesverband ungefragt keinen Einfluss, unterstützt aber auf Nachfrage in politischen und organisatorischen Fragestellungen.  Der Bundesverband ist in seiner Arbeit auf die Informationen aus den Mitgliedsregionen über die Entwicklungen das Gesamthandwerk betreffend angewiesen.  Der Bundesverband versteht sich als Plattform der Mitglieder. Er bündelt die Interessen und arbeitet allgemeingültige Stellungnahmen aus.  Der Bundesverband versteht sich als Kommunikator zwischen den Mitgliedern und bietet den Mitgliedern eine gemeinsame „Heimat“ für Austausch und Aufgabenentwicklung.  Die Haushaltsführung richtet sich an der Jahresplanung aus. Der Vorstand wird in jeder seiner Sitzungen über die Entwicklungen informiert und auf mögliche kritische Punkte hingewiesen. Außerplanmäßige Kosten werden im Vorstand besprochen, über deren Einsatz wird dort entschieden.  Der Einsatz der Mittel erfolgt sparsam und ausgewogen.  Eine finanzielle Konsolidierung des Verbandes, unabhängig von externen Zahlungen, ist das mittelfristige Ziel und muss von den Mitgliedern getragen werden, um das Bestehen des Verbandes nicht zu gefährden.  Die freiwillige Marketingumlage wird unabhängig vom Verbandshaushalt abgewickelt.  Die Mitglieder des Verbandes sind der Verband. Sie entscheiden über Inhalte, Themen, Positionen, Finanzen, Personen und damit über die Zukunft des Verbandes. Ohne Mitglieder kein Verband. Der Verband hat Fördermitglieder, die die Arbeit des Verbandes finanziell und ideell unterstützen. Sponsoring ohne Fördermitgliedschaft wird nicht befürwortet.  Der Bundesverband Deutscher Steinmetze versteht sich als ein unabhängiger Verband freier, des Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks und vertritt einzig und allein die Interessen dieses Handwerks. Neuer Imageflyer des BIV Steinmetze wirbt für die Innungs- mitgliedschaft 3

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk in Deutschland 2019/2020  5.000 Unternehmen  11.000 Mitarbeiter  davon 3.500 Betriebe mit Mitarbeitern und 1.500 Ein-Personen-Betriebe  712 Auszubildende im Jahr 2019  Berufsbildungszentren für Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung: Ingolstadt, Königslutter, Wunsiedel und Mainz (bis 31.12.2019) Tätigkeitsfelder:  Bau und Landschaftsgestaltung - Herstellen und Bearbeiten von Werksteinen - Planung und Ausführung von Arbeiten im Außen- und Innenbereich, z. B. Bekleiden, Verlegen, Ansetzen und Versetzen von natürlichen und künstlichen Steinen oder Verbundstoffen - Reinigungs- und Pflegearbeiten - Gestaltung von Bädern, Wohnräumen, Treppen, Küchen, Terrassen, Fassaden, öffentlichen Räumen und Gärten  Gedenkzeichen, Grabmale - Entwurf, Herstellung und Aufstellen von Denkmälern und Grabsteinen - Gestaltung von Grabanlagen und Pflege  Restaurierung und Denkmalpflege - Analyse gefährdeter Naturwerksteinsubstanz an Gebäuden, Gebäudeelementen und Denkmälern - Erhaltung und Instandsetzung der geschädigten Naturwerksteinsubstanz durch Reinigung, Konservierung, Restaurierung oder Rekonstruktion, Dokumentation  Gestaltung - Entwurf und Ausführung handwerklicher und künstlerischer Bildhauerarbeiten - Gestaltung und Ausführung von Schriften, Ornamenten, Zeichen und Skulpturen Das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk betreibt gemeinsam mit dem Tarifvertragspartner Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt ein eigenes Berufsbildungswerk und eine Zusatz- versorgungskasse für die betriebliche und private Altersvorsorge mit Sitz in Wiesbaden. Der BIV vertritt auf Bundesebene die Interessen des Steinmetzhandwerks und der Naturstein- branche. Als Tarifvertragspartei setzt sich der BIV für marktorientierte Rahmenbedingungen ein. Derzeit sind 1.900 Mitgliedsbetriebe in bundesweit 78 Innungen und 16 Landesinnungs- verbänden bzw. Landesinnungen organisiert. 4

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ BIV-Konjunkturbericht 2019: Konjunkturelle Hochlage kühlt etwas ab – Bericht zu den Konjunkturumfragen im Jahr 2019 Mit der aktuellen Auswertung präsentiert der Bundesverband Deutscher Steinmetze die zu- sammengefassten Ergebnisse der zwei Konjunkturumfragen für das Berichtsjahr 2019. Der BIV erhebt seit 1997 zweimal jährlich eine Umfrage zur konjunkturellen Stimmung und Ent- wicklung im Steinmetzhandwerk. Seit dem Frühjahr 2016 wird die Umfrage online erhoben. Durch die Ergebnisse der Konjunkturumfragen ist der Bundesverband in der Lage, politisch Position zu beziehen, zukunftsfähige Weichen für die Steinmetzbetriebe zu stellen sowie Presseberichte mit aktuellen Zahlen zu unterlegen. Deckblatt Konjunkturbericht 2019/II Die Konjunkturumfragen sind ein wichtiges Instrument der betriebswirtschaftlichen Beratungsstelle beim Bundesverband, um Veränderungen und Tendenzen in den betriebswirt- schaftlichen Gegebenheiten der Mitgliedsbetriebe zu dokumentieren, aufzuarbeiten und fortzuschreiben. Die Ergebnisse helfen, Trends zu erkennen und liefern wichtige Argumente für bedürfnisgerechte Interessenpolitik im Sinne der Mitgliedsbetriebe des Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks. 5

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Aber auch den einzelnen Betrieben können die Umfrageergebnisse eine gute Grundlage für unternehmerische Entscheidungen bieten. Aufgrund der Umfragen zur konjunkturellen Stimmungslage können gewerkespezifische Entwicklungen beobachtet und mit denen anderer Gewerke und der allgemeinen Konjunktur verglichen werden. Mit einer guten Geschäfts- und Auftragslage zeigte sich die deutsche Steinmetz- und Steinbildhauerwirtschaft im Jahr 2019 in einer soliden Verfassung. Das Konjunkturbild zeichnet sich durch eine anhaltend gute Nachfrage in den meisten Sparten, ein Umsatzplus und gute Bautätigkeit aus. Dies spiegelt sich auch in der teilweise hohen Nachfrage nach neuen Mitarbeitern wider, welches nach wie vor ein Problem für die meisten Betriebe im Alltagsgeschäft darstellt. Geschäftsklimaindex in der zeitlichen Entwicklung Die Erhebungen des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) zur konjunkturellen Lage im Gesamthandwerk zeigen laut Konjunkturbericht 2/2019, dass im Ergebnis das Spitzenniveau der Handwerkskonjunktur im Jahr 2019 weiterhin Bestand hatte, jedoch in einzelnen Bereichen rückläufig war. Erwerbstätigkeit und Einkommen sowie die Investitionen in Bauten waren weiterhin aufwärtsgerichtet. Die Binnenkonjunktur war der Stabilitätsanker der wirtschaftlichen Entwicklung. Insgesamt blieb die Zufriedenheit im Gesamthandwerk im Jahr 2019 hoch. Die Umsätze haben zugelegt, ebenso positiv entwickelt haben sich Beschäftigung und Investition. Abgeschwächt hat sich das Wachstum der Auftragsbestände. Die deutsche Wirtschaft hat sich im Jahresverlauf 2019 insgesamt nur schwach entwickelt. Die ungelösten Handelskonflikte und der Schlingerkurs beim Brexit haben global zu großer Verunsicherung geführt und den internationalen Handel nachhaltig ausgebremst. Ein 6

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Anhalten der außenwirtschaftlichen Schwäche wird allerdings absehbar auch die Binnen- konjunktur beeinträchtigen. Die Erwartungen für die Geschäftsentwicklung im Jahr 2020 deuten auf eine etwas schwächere Wachstumsdynamik im Handwerk hin. Überblick über die wirtschaftliche Lage Die Geschäfts- und Auftragslage im Steinmetzhandwerk im Jahr 2019 wird von den Betrieben weiterhin positiv eingeschätzt und hat sich im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig abgeschwächt. Das Allzeithoch (Indexwert 82,1) aus der Umfrage des ersten Halbjahres 2018 erhält zusammengenommen im Jahr 2019 einen kleinen Dämpfer. Trotzdem bewegt sich der Indexwert aus dem zweiten Halbjahr 2019 mit 78,1 Punkten auf sehr hohem Niveau. Der Geschäftsklima-Index, also die Einschätzung der derzeitigen und zukünftigen Geschäftslage kann zwischen 0 und 100 schwanken. Er nimmt den Wert 100 an, wenn alle Betriebe ihre gegenwärtige Geschäftslage als „gut“ einschätzen bzw. eine Verbesserung ihrer zukünftigen Geschäftslage erwarten. Er nimmt den Wert 0 an, wenn alle Betriebe gegenwärtig eine „schlechte“ Beurteilung abgeben bzw. eine Verschlechterung ihrer zukünftigen Geschäfts- lage erwarten. Bei der Einschätzung der Geschäftslage führt sich der leichte Abwärtstrend aus der Umfrage des ersten Halbjahres im zweiten Halbjahr 2019 fort: So bezeichnen 55 Prozent der Betriebsinhaber die aktuelle Geschäftslage als gut (2019/I: 58,1 Prozentpunkte) und weitere 40,3 Prozent als zufriedenstellend (2019/I: 34,8 Prozentpunkte). Lediglich 4,7 Prozent beurteilen die momentane Geschäftssituation als schlecht (2019/I: 7,1 Prozentpunkte). Der optimistische Ausblick setzt sich fort: 70 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen von einer Trendfortsetzung aus, weitere 18,5 Prozent erwarten sogar eine bessere Geschäftslage in den kommenden Monaten. Die Steinmetzbranche blickt zuversichtlich in die Zukunft, dies lässt sich zum Teil auch an den Investitionsvorhaben für 2020 von 44,4 Prozent der Betriebe ablesen. Zusammenfassend bleibt der durchschnittliche Geschäftsklimaindex für 2019 mit 78,1 Punkten hinter dem bisher zweithöchsten Indexwert aus dem 2. Halbjahr 2018 mit 79,2 Punkten noch auf einem hohen Niveau. Insgesamt beurteilten die Betriebsinhaber in den neuen Bundesländern die aktuelle Lage ähnlich (Indexwert 78,4), wie die Betriebsinhaber in den alten Bundesländern (Indexwert 77,9). Interessant ist aber auch die Tatsache, dass die gegenwärtige Geschäftslage von 4,4 Prozent der Betriebe in den neuen Bundesländern als „schlecht" beurteilt wird im Vergleich zu den Betrieben der alten Bundesländer (4,7 Prozent). Hoch bleibt die Zuversicht für das erste Halbjahr 2020: 18,5 Prozent der Betriebe erwarteten, dass sich ihre Geschäftslage im weiteren Jahresverlauf nochmals verbessert (2019/I: 13,5 Prozent). 70 Prozent gehen davon aus, dass die Geschäftslage auf ihrem aktuell guten Niveau verbleibt (2019/I: 73 Prozent). 11,5 Prozent der Betriebe rechnen mit einer nachlassenden Geschäftstätigkeit (2019/I: 13,5 Prozent). Da das Baugewerbe weiterhin nahe seiner Kapazitätsgrenze arbeitet, profitiert auch der Baubereich im Steinmetzhandwerk von den Auftragseingängen in nachgelagerter Weise. 7

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Zeitreihe der Geschäftslage mit guter Bewertung Beschäftigung und Mitarbeiterentwicklung: Fehlendes Personal trübt Stimmungsbild Die Meldungen der Betriebe zur Beschäftigungsentwicklung zeichnen ein solides Bild. Trotz der reduzierten Erwartungen und der schwächeren Investitionsdynamik erfahren die Beschäftigungspläne keine großen Einschnitte. Laut Umfrageergebnissen ist der Mitarbeiter- bestand in den Steinmetzbetrieben im zweiten Halbjahr 2019 gestiegen und liegt bei durch- schnittlich 6,8* Mitarbeitern (2019/I: 6,5 Mitarbeiter). 16,2 Prozent der Betriebe haben zusätzliche Stellen geschaffen (2019/I: 11,6 Prozent), 12,3 Prozent haben ihren Personalbestand verringert (2019/I: 11,6 Prozent). Die Beschäftigung stieg somit im zweiten Halbjahr 2019 leicht. Rund 71,5 Prozent der Betriebsinhaber geben keine Veränderungen in den Belegschafts- zahlen an (2019/I: 76,8 Prozent). Mit Blick auf die nächsten 6 Monate im Jahr 2020 wollen 75,8 Prozent der befragten Betriebe den bestehenden Mitarbeiterstamm stabil halten (2019/I: 72,6 Prozent). Rund 15,6 Prozent der Betriebe planen Neueinstellungen (2019/I: 17,9). Rund 8,6 Prozent der Betriebe wollen Stellen abbauen. Weiterhin haben 38,8 Prozent der Betriebe un- besetzte Stellen zu vergeben (2019/I: 40,2 Prozent), die möglichst bald mit den nötigen Fachkräften besetzt werden sollen. Rein strukturell haben 27,3 Prozent der Betriebe mit bis zu vier Mitarbeitern, 43,5 Prozent der Betriebe mit fünf bis neun Mitarbeitern und 45,7 Prozent der Betriebe mit zehn und mehr Mitarbeitern unbesetzte Stellen zu vergeben. So melden 51,9 Prozent der Betriebe Personalbedarf an, die den Schwerpunkt ihrer Geschäftsaktivitäten im Bereich "Bau und Restaurierung" haben. 27,8 Prozent der Betriebe, die den Schwerpunkt ihrer Geschäftsaktivitäten im „Grabmalbereich“ verorten, haben unbesetzte Stellen im Betrieb zu vergeben. Durchschnittlich beschäftigen die Betriebe in den neuen Bundesländern 4,5 MA (2019/I: 6,2 MA) im Vergleich zu 6,9 MA in den Betrieben der alten Bundesländer (2019/I: 6,6 MA) weniger Mitarbeiter. Im Rückblick ist die Anzahl der Beschäftigten in Betrieben der alten Bundesländer stärker gestiegen (17,9 Prozentpunkte) als die Anzahl der Beschäftigten in Betrieben der neuen Bundesländer (8,3 Prozentpunkte). 8

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Die Abnahme der Anzahl der Beschäftigten in den alten Bundesländern (14,2 Prozentpunkte) liegt etwas über dem Bundestrendniveau von 12,3 Prozentpunkten. Betriebe, die ihr Tätig- keitsfeld ausschließlich im Bereich „Grabmal“ verorten, haben den Personalbestand erhalten (76,3 Prozent) oder erhöhen können (10 Prozent). Betriebe, die ein erweitertes Tätigkeitsfeld im Bereich „Bau und Restaurierung“ bearbeiten, konnten ihren Personalbestand erhalten (65,6 Prozent), erhöhen (16,8 Prozent) oder waren gezwungen den Personalbestand zu reduzieren (17,6 Prozent). Veränderung Beschäftigung in den Regionen Umsatz: Positive Ertragslage und Umsätze Die Umsatzentwicklung für 2019 wird insgesamt positiv bewertet. Ihre Ertragslage im Gesamtjahr betreffend geben rückblickend insgesamt 32,6 Prozent der befragten Betriebe gestiegene Umsätze an (2019/I: 34,8 Prozent). Insgesamt geben 86,1 Prozent der Betriebe gestiegene oder unveränderte Umsätze an (2019/I: 86,6 Prozent). Das signalisiert weiterhin eine gute und konstante Umsatzentwicklung. Gesunkene Umsätze geben 14 Prozent der Betriebe an (2019/I: 13,4 Prozent). Betriebe in den neuen Bundesländern geben die Umsatzentwicklung etwas negativer wieder als Betriebe der alten Bundesländer. Sie vermelden 25 Prozent der Betriebe einen Umsatzrückgang. Rund die Hälfte der Betrieb aus den neuen Bundesländern geben in etwa unveränderte Umsätze an. Die Umsatzverteilung in den einzelnen Tätigkeitsfeldern ist wie folgt unterteilt: Der Grabmalbereich liegt bei 54,8 Prozent (2018: 51,7 Prozent), der Baubereich liegt bei 29,5 Prozent (2018: 33,2 Prozent), der Bereich Restaurierung liegt bei 11 Prozent (2018: 10,6 Prozent) und der Bereich Gartengestaltung liegt bei 1,7 Prozent (2018: 1,7 Prozent). Verglichen mit den Ergebnissen aus dem Jahr 2018 ist eine Verschiebung des Umsatzes aus dem Bereich „Bau“ in Richtung „Grabmal“ erkennbar bzw. das Umsatzvolumen in diesem Bereich hat sich erhöht. Der Umsatz aus dem Bereich „Sonstiges" liegt im Durchschnitt bei drei Prozent. Die 9

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Aufgliederung der Umsatzanteile auf die einzelnen Sparten wird in der folgenden Abbildung veranschaulicht. Mit Blick in die Zukunft gehen 28,2 Prozent der Grabmalbetriebe von sinkenden oder gleichbleibenden (62,3 Prozent) Umsätzen aus. Zeitliche Entwicklung der Umsatzanteile einzelner Sparten Auftragsbestand Der durchschnittliche Auftragsvorlauf ist im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2018 um eine Woche gestiegen. Von einem zusätzlichen Impuls kann jedoch bekanntlich noch nicht gesprochen werden. Der durchschnittliche Auftragsbestand liegt bundesweit bei durch- schnittlich 8,6 Wochen (2018/II: 7,6 Wochen). Sowohl im „Grabmalbereich“ (6,9 Wochen) als auch im Bereich „Bau und Restaurierung“ (9,4 Wochen) ist der Auftragsbestand im Vergleich zu den Ergebnissen der Umfragen aus dem Jahr 2018 leicht gesunken. Im Bereich „Grabmal & Friedhof" ist die größte Steigerung im Auftragsbestand zu verzeichnen (27 Prozent). Kurz dahinter folgt die Restaurierungssparte mit 21,9 Prozent. Aber auch der Baubereich hat in der Summe eine positive ansehnliche Steigerung zu verzeichnen (21,4 Prozent). Betriebe mit bis zu 4 Beschäftigten berichten von einem Auftragsbestand von 6,4 Wochen. Betriebe mit fünf bis neun Beschäftigten geben einen Auftragsbestand von 8,9 Wochen an. Der Auftragsbestand von 9,6 Wochen liegt bei Betrieben mit mehr als neun Mitarbeitern weit über dem Bundesdurchschnitt. Das Wachstum der Auftragsbestände im Steinmetz- und Steinbild- hauerhandwerk hatte im ersten Halbjahr 2019 einen leichten Dämpfer verbuchen müssen. Jedoch liegen die Werte im zweiten Halbjahr 2019 durchaus auf Vorjahresniveau. Die Dynamik beim Wachstum der Auftragsbestände hat jedoch deutlich nachgelassen. Dies ist insbesondere im Baubereich zu erkennen. Das könnte ein erster Hinweis sein, dass sich das Wachstum der Bautätigkeit in näherer Zukunft abschwächt. 10

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Veränderung des Auftragsbestandes unterteilt nach Sparten Einkaufs- und Verkaufspreise: Preisentwicklung In vielen Gewerken und Regionen im Handwerk übersteigt die Nachfrage nach handwerklichen Waren und Dienstleistungen das Angebot. Die noch relativ positive Geschäftslage und dement- sprechend gute Betriebsauslastung insgesamt im Handwerk führen zu Knappheiten auf der Angebotsseite bei handwerklichen Erzeugnissen und Dienstleistungen. Auch im Jahr 2019 mussten die Steinmetz- und Steinbildhauerbetriebe zunehmend mit höheren Preisen für Materialien, Maschinen, Personal, Kraftstoffen und Energie kalkulieren. Die Betriebe waren aber zudem besser in der Lage die Kostensteigerungen an ihre Abnehmer weiterzugeben aufgrund des konjunkturellen Umfelds. 45,3 Prozent haben im Befragungszeit- raum Preiserhöhungen vorgenommen (2019/I: 40,2 Prozent). Bei 50,9 Prozent der Betriebe wurden keine Preiserhöhungen vorgenommen (2019/I: 59,8 Prozent). Sowohl Betriebe aus dem Grabmalbereich als auch aus dem Baubereich geben gestiegene Angebots-/ Verkaufspreise an (ca. 42 Prozent), was auch auf gestiegene Einkaufspreise zurückgeführt werden kann. Vereinzelt sehen Betriebe in den kommenden Monaten die Notwendigkeit für Preisanpassungen, zum Teil auch nach unten im Preisrahmen. Die teilweise gestiegenen Einkaufspreise verteuerten 2019 die Dienstleistungen der Steinmetze, da sie in den Kalkulationen, wenn möglich, weitergegeben werden. Insgesamt berichten 57 Prozent der Betriebsinhaber von einem Anstieg der Einkaufspreise. Rund 43 Prozent der Umfrageteilnehmer geben keine große Veränderung bei den jeweiligen Einkaufspreisen an. Niemand aus dem Kreis der Umfrageteilnehmer gibt gesunkene Preise an. 11

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Veränderung der Einkaufs- und Verkaufspreise Zukünftige Investitionen Obwohl die Geschäftsentwicklung weiterhin aufwärtsgerichtet ist, liegen die Investitions- vorhaben der Steinmetz- und Steinbildhauerbetriebe im langfristigen Vergleich nur knapp über dem Durchschnitt in Bezug auf Gesamtdeutschland. Die Investitionsdynamik lässt spürbar etwas nach. Aber weiterhin planen die Betriebe aufgrund der guten Konjunktur im Handwerk zunehmende Investitionen in neue Anlagen, Maschinen und Geräte, um Ihre Kapazitäten zu erweitern. 44,4 Prozent der Steinmetzbetriebe möchten in den nächsten Monaten vermehrt investieren. Erfreulich ist die Tatsache im Jahresverlauf, dass mehr Betriebe als zuletzt (2019/I: 43,2 Prozent) ihre Investitionen ausweiten möchten. Gleichzeitig steigt der Anteil der Betriebe auf 55,6 Prozentpunkte, die ihr Budget zurückfahren und nur vereinzelt in Ersatzbedarf investieren möchten. Wenn man die geplanten zukünftigen Investitionen anhand der jeweiligen Betriebsgrößen betrachtet, ist erkennbar, dass insbesondere Betriebe ab fünf Beschäftigten den Plan verfolgen, wesentlich lebhafter zu investieren (62,1 Prozent), haupt- sächlich in zusätzliche Maschinen und Geräte, um die hohen Auftragsbestände abarbeiten zu können. Investitionsvorhaben nach Regionen 12

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Fazit Das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk ist mit Schwung in das erste Halbjahr 2019 gestartet. Die milde Witterung in den ersten Monaten und die Auftragsbestände ließen auf ein gutes Ergebnis im Jahr 2019 hoffen. Die Betriebe beurteilten ihre Geschäftslage weiterhin mehr- heitlich als gut: Die Geschäftslage wurde von 95,3 Prozent der Betriebe mit „gut“ oder „zufriedenstellend“ angegeben. Bei der Beurteilung von Auftragsbeständen werden durch- schnittlich bundesweit stabile 8,6 Wochen angegeben. Die Betriebe sehen die Entwicklung ihrer Umsätze weiterhin im positiven Licht. Rückblickend auf die zweite Jahreshälfte in 2019 geben insgesamt 32,6 Prozent der befragten Betriebe gestiegene Umsätze an. Insgesamt geben 86,1 Prozent der Betriebe gestiegene oder unveränderte Umsätze an. Die Anzahl der Beschäftigten blieb bei 87,7 Prozent der Betriebe mindestens konstant. 88,5 Prozent der Betriebe erwarten eine gute oder befriedigende Geschäftslage bei steigenden (20,6 Prozent) oder gleichbleibenden (64,3 Prozent) Umsätzen. Rund 15,6 Prozent der Betriebe planen Neueinstellungen. 8,6 Prozent der Betriebe wollen die Beschäftigtenzahl reduzieren. Die Investitionsdynamik lässt etwas nach. Jedoch planen weiterhin 44,4 Prozent der Betriebe aufgrund der guten Konjunktur im Handwerk zunehmende Investitionen in neue Anlagen, Maschinen und Geräte, um Ihre Kapazitäten zu erweitern. Auch die Steinmetzbetriebe müssen mit höheren Preisen für Materialien, Maschinen, Personal, Kraftstoffen und Energie kalkulieren. Im aktuell noch guten Wirtschaftsumfeld mit angebotsseitigen Engpässen bei Handwerkerleistungen, gelingt es insgesamt besser, diese Kosten an die Nachfrager weiterzugeben. Die kompletten Auswertungen zu den Konjunkturumfragen können im internen Mitglieder- bereich auf www.biv-steinmetz.de unter der Rubrik Betriebswirtschaft abgerufen werden. Ansprechpartner: Dipl.-Kfm. Masood Bashary Betriebswirtschaftliche Informationstransferstelle E-Mail: m.bashary@biv-steinmetz.de 13

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Meisterfrauenseminar ǀ Würzburg ǀ 10.-12. Januar 2019 Zum nunmehr achten Mal war es Anfang Januar wieder soweit: der BIV lud zum Meister- frauenseminar ein und 33 Damen aus dem Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk nahmen teil. Die Teilnehmerinnen erwartete wieder ein breit gefächertes Programm. Neben interessan- ten Vorträgen und einem intensiven Austausch wurde das Seminar auch von kulturellen und geselligen Angeboten eingerahmt. Die schöne Stadt Würzburg und das Wohlfühlambiente des Hotels Melchior Park bildeten den richtigen Rahmen für interessante Themen, die den Teil- nehmerinnen von kompetenten Referenten vermittelt wurden. In den Kreisen von Gleich- gesinnten erlebten und entspannten die Damen die drei angenehme Seminartage. Nach einem Welcome-Imbiss mit Sektempfang stand zum Auftakt eine Führung durch die Residenz Würz- burg und eine Altstadtführung auf dem Programm. Beim gemeinsamen Abendessen im Kaminzimmer des Restaurants „Alte Mainmühle“ ließ man den ersten Tag in angenehmer Atmosphäre ausklingen. Den Anfang in der Vortragsrunde am zweiten Seminartag machte Tobias Greissing, Diplom- Designer und Maschinenbauer. Als Inhaber einer Designagentur und als Berater im „Zentrum für digitale Innovationen Mainfranken“ gab er Einblicke in die vielschichtige Welt des „Design Thinking“. Design Thinking ist eine Arbeitsmethode zum Lösen von Problemen und Ent- wickeln neuer Ideen. Es ist erfinderisches und ideenbasiertes und vor allem nutzerorientiertes Gestalten um marktorientierte Produkte (Dienstleistungen) zu erschaffen. Die Seminar- 14

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ teilnehmerinnen probierten die Methode in mehreren Übungen aus. Herr Greissing ermunter- te die Teilnehmerinnen, auch im eigenen Unternehmen einmal ohne Vorbehalte nach neuen Umsatzmöglichkeiten und Lösungen für Kundenprobleme zu suchen. Am Nachmittag referierte Julia Holleber über „Chancen in der Online Welt“. Sie gab einen Überblick und wertvolle Tipps für eine zielgerichtete Unternehmenswebseite. Webseite & Social Media: Was sollte On- und Offpage beachtet werden? Welche Plattform ist die richtige für mich und meinen Betrieb? Was ist beim Aufbau von Webseiten zu beachten? Wie arbeitet eine Suchmaschine und was bedeutet SEO und SEA? Frau Holleber berichtete, dass in Deutschland täglich ca. 200 Mio. Suchanfragen im Internet gestellt werden. Um mit der eigenen Website bei den Suchergebnissen möglichst weit oben zu erscheinen, sei es wichtig, die Seite regelmäßig zu aktualisieren und neue Inhalte einzupflegen. Dann würden die Suchmaschinen die Website u. a. über die entsprechenden Textinhalte mehr beachten und ein besseres Ranking bei den Suchergebnissen sei möglich. Weiterhin wurde die Empfehlung ausgesprochen, sich intensiv Gedanken darüber zu machen, wen man mit seiner Website erreichen möchte und die entsprechenden Inhalte auf der Webseite so konkret wie möglich auf diese Anspruchsgruppe zuzuschneiden. Die Referentin ermunterte die Seminarteilnehmerinnen auch, mit dem eigenen Unternehmen in den sozialen Medien wie Facebook, Instagram, Pinterest etc. aktiv zu sein. 15

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Von Vorteil kann vor allem im Hinblick auf eine schnellere Kommunikation mit Kunden und/ oder (zukünftigen) Lehrlingen die sozialen Medien sein. Abgerundet wurde der Tag von einer Führung durch den Holzfass- und Edelstahlkeller inklusive Weinverkostung und einer fränkischen Brotzeit im Bürgerspital. Am dritten Seminartag drehte sich alles um die Themen Daten und Sicherheit. Sorgsam sollte mit sensiblen Daten umgegangen werden. Grundsätzlich gilt immer: Der Kunde muss über die Datennutzung (Verwendung von Adressen, Bildern etc.) informiert werden. Einen Überblick zur aktualisierten Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und dem Thema IT-Sicherheit im Allgemeinen gab zum Abschluss des Seminars Jürgen Schüler, Fachbereichsleiter in der Tech- nologieberatung Komzet der Handwerkskammer Rheinhessen. Im Folgenden gab er konkrete Handlungsempfehlungen, wie mit wenig Aufwand Firmendaten geschützt werden können. Unter anderem bat er um einen sorgsamen Umgang mit Passwörtern und fremden Daten- trägern. Nach einem kurzen Einblick in aktuelle Themen beim Bundesverband durch Herr Bashary wurden Christiane Köpler und Meike Volz zu den Sprecherinnen der Meisterfrauen gewählt. 16

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Obermeistertagung in Braunschweig, der Löwenstadt Rund 60 Obermeister trafen sich am 7. und 8. Februar in Braunschweig zur diesjährigen Ober- meistertagung. Mit Blick auf die Zukunft sprach man über den Nachwuchs, Innungs- und Verbandsstrukturen sowie über Perspektiven der Digitalisierung im Handwerk. "Die Digitalisierung im Steinmetzhandwerk" hieß das Schwerpunktthema. Dipl.-Ingenieur Walter Pirk und Dipl.-Wirtschaftsingenieur Steffen Gießmann von der Leitstelle Kompetenz- zentrum Digitales Handwerk sprachen über Chancen und Herausforderungen. Pirk stellte den Digi-Check Handwerk vor. Anhand von 28 Fragen kann ein Betrieb überprüfen, wie weit das eigene Unternehmen schon digitalisiert ist und wo noch Handlungsbedarf besteht. Expertengespräche und wissenschaftliche Studien hätten gezeigt, dass es besonders großes Potenzial u.a. in den Bereichen mobile Zeiterfassung, IT-Sicherheit, Planungssoftware und digitales Bestellwesen gibt. Ein praktisches Beispiel, mit welchen Mitteln man seinen Betrieb digitalisieren kann, gab Sonja Zinser von Palette CAD. Das Stuttgarter Unternehmen entwickelt Software für die Gestaltung von Inneneinrichtungen. Es bietet u.a. die Möglichkeit, 3D-Räume und -Objekte fotorealistisch und zeichnerisch darzustellen. In Workshops konnten sich die Obermeister austauschen und mit den Experten von der Leitstelle diskutieren. Nicht jeder der Anwesenden zeigte sich spontan offen für die Vielfalt der Digitalisierung, die Mehrzahl aber sieht Chancen für den eigenen Betrieb, wenn die digitalen Möglichkeiten sinnvoll eingesetzt werden. Bei aller Tradition müsse man sich auch dem Fortschritt stellen, schließlich konnte man sich vor 30 Jahren auch noch nicht vorstellen, welche enormen Möglichkeiten und elementare Bedeutung das Smartphone weltweit für die Menschen hat. 17

(bbw) Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Intensiv wurde auch über die Zukunft der Ausbildung diskutiert. Unwidersprochen blieb die Tatsache, dass nur der Nachwuchs diese Zukunft sein kann. Und dieser Nachwuchs muss hierfür optimal ausgebildet sein. Dazu müssten aber mehr Betriebe bereit sein, Auszubildende aufzunehmen. Die anteilige Erstattung der Ausbildungsvergütung könnte hierzu ein Anreiz sein. Wer diese beantragen kann, wann der Antrag gestellt werden muss und was genau finanziell für den einzelnen Betrieb dabei herauskommt, erklärte Alfred Paschek, Bildungs- referent des Berufsbildungswerks des Steinmetz- und in Wiesbaden. Er Bildhauerhandwerks präsentierte auch die fertig gestellte Umsetzungshilfe für die neue Ausbildungsver- ordnung. Diese gilt seit August 2018. "Die Umsetzungshilfe versteht sich auch als Ausbildungsratgeber. Sie erklärt nicht nur die Paragraphen der Verordnung, sondern gibt auch Tipps z. B. zum Umgang mit Lehrlingen", sagte Paschek. Solche Tipps können auch hilfreich sein, wenn man sich entscheidet, einen Geflüchteten im Betrieb einzustellen. jüngst Michael Binder, Abteilungsleiter Inte- grationsförderung der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, erläuterte in seinem Vortrag, welche Regularien dabei zu beachten sind. Er machte auch darauf aufmerksam, dass es zahlreiche Förder- und Unterstützungsprogramme vom Bund oder von regionalen Organisationen gibt. Das Projekt "Willkommenslotsen" des Bundes- ministeriums für Wirtschaft und Energie legte Binder den Obermeistern besonders ans Herz. 18

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Bundestagung in Leimen bei Heidelberg Am 20./21. Juni 2019 fand die Bundestagung mit Mitgliederversammlung in Leimen bei Heidel- berg statt. Auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung standen neben den Regularien (Verabschiedung der Jahresrechnung 2018, Haushaltsplanung 2019 sowie der ausführliche Jahresbericht 2018) die Vorstandswahlen. Während der Bundesinnungsmeister und seine zwei Stellvertreter bereits im Jahr zuvor laut Satzung gewählt worden waren, ging es nun um die anderen Vorstandsmitglieder. Nicht mehr zur Wahl standen August Weber aus Ulm, Hans- Joachim Mehmcke aus Rommerskirchen und Sebastian Herzog aus Hamburg. Ihnen dankten die Delegierten für ihren besonderen Einsatz und verliehen jeweils die Große Goldene Ehren- nadel des Bundesverbandes. August Weber war von 2010-2019 im Vorstand aktiv. Sein beson- deres Interesse galt immer der Aus- und Weiterbildung. Im BIV-Arbeitskreis Denkmalpflege engagiert er sich insbesondere für den Peter-Parler-Preis und die Wertschätzung des Hand- werks in der Denkmalpflege. Hans-Joachim Mehmcke war ebenfalls neun Jahre im Vorstand aktiv. Als Leiter des BIV-Arbeitskreises Bau und Referent auf zahlreichen Veranstaltungen des Bundesverbandes, wie den Architekten- und Steinmetzseminaren sowie den Sachverständigen- treffen bringt er bis heute sein umfangreiches technisches Fachwissen und seinen großen Erfahrungsschatz ein. Unter seiner Leitung hat der AK Bau diesen Arbeitsbereich der Steinmetze mit zahlreichen Merkblättern und Fachinformationen aktiv vorangetrieben. Seine Stringenz und Produktivität wie auch seine konstruktive Streitbarkeit werden von vielen Kollegen geschätzt. Sebastian Herzog war Mitglied im Vorstand zwischen 2015 und 2019. Sein besonderes Interesse galt immer dem Friedhof und dem Grabmal. Besondere Anerkennung erhielt er mit der Ehrung auch für seine 15-jährige Tätigkeit als Obermeister der Innung in Hamburg. In den Vorstand wieder gewählt wurden Holger Kopp, Bexbach und Wulf Helmert, Ratzeburg. Neu gewählt wurden Karl Heinz Damm, Buseck, Stefan Lutterbeck, Everswinkel und Niklas Neitsch, Stockach. Alle Gewählten wurden von ihren jeweiligen Landesinnungsverbänden bzw. Landesinnungen vorgeschlagen und nahmen die Wahl an. Die Wahlperiode dauert 4 Jahre. Ehrungen für die scheidenden Vorstandsmitglieder (links: August Weber, Mitte: Hans-Joachim Mehmcke, rechts: Sebastian Herzog) 19

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ In der Mitgliederversammlung diskutierten die Delegierten auch über Fragen des Steinmetz- handwerks, u.a. die erfolgreiche Einführung der aktualisierten BIV-Grabmalrichtlinie und die damit verbundenen Schulungen und Informationsveranstaltungen bei Friedhofsverwaltungen. Erfreulicherweise steigt das Interesse bei Friedhofsverwaltungen deutlich, und das Steinmetz- handwerk wird diese Kontakte zu einer weiter reichenden Etablierung nutzen. Beraten wurden darüber hinaus die finanzielle Entwicklung des Bundesverbandes in den nächsten Jahren. Bundestagungen sind auch immer Gelegenheit für gemeinsame Ausflüge und geselliges Miteinander. Dieses Jahr zog es die Teilnehmer in das schöne Heidelberg zu einer Stadtbe- sichtigung und nach Beendigung der Tagung hinauf in die Weiten des geschichtsträchtigen Schlosses. 20

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Sachverständigen-Treffen – 50. Jubiläum Ursprünglich war der Erfahrungs- austausch für Sachverständige ein 1985 von Harald Zahn (siehe Foto unten rechts) initiiertes und regel- mäßiges Treffen eines kleinen SV- Kreises in Frankfurt. Mit späterer Unterstützung von Helmut Schön und dem LIV-Hessen wurde das Treffen in der Mainzer Berufsschule abgehalten und gewann weiter an Aufmerksamkeit. Ab dem Jahre 2004 war der BIV Ausrichter des Sachverständigentreffens, das nun zweimal im Jahr im Raum Frankfurt stattfindet. Seitdem hat es sich mit seinen Kurzvorstellungen und Vorträgen zu rechtlichen und fachlich-technischen Themen zu der bedeutendsten Austauschplattform für Sachverständige im Steinmetz und Steinbildhauerhandwerk entwickelt. Das SV-Treffen ist für ca. ¾ aller bundesweit öffentlich bestellten Steinmetz-Sachverständigen zu einer Netzwerkplattform, einem Fortbildungs- seminar und Expertengremium geworden, in dem auch die sogenannten Frankfurter Regelempfehlungen, das „Sprachrohr“ der ö. b. u. v. Sachverständigen, diskutiert und verab- schiedet werden. Aufgrund dieser beeindruckenden und erfolgreichen Entwicklung konnte der BIV im März 2019 zum 50. Jubiläumstreffen nach Mörfelden-Walldorf einladen. Themen März 2019:  Rutschhemmung und Trittsicherheit bei Naturwerkstein (Dr.-Ing. Christoph Wetzel)  Geologische Unterstützung bei Naturstein-Gutachten (Dennis La Bouchardiere)  Schadensfall Außentreppe (Dipl.-Ing. Andreas Rühl)  Ursachen für Feuchteflecken an Treppen aus Naturstein (Walter Gutjahr)  Schadensersatzklage zu zerstörter Grabanlage (Detlef Kleineidam) Foto: Thomas Wilder  Gebrochene Stufen auf Fertigbetonteil und Ortbeton (Markus Steininger)  Frankfurter Regelempfehlungen (M. Eng. Raphael Holzer) 21

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________  Ungeeignete Materialkombination im GaLaBau (Tobias Neubert)  Attikaabdeckung aus Naturstein (Jürgen Reitz)  Naturstein aus China (Dipl.-Ing. Lothar Felkel) Themen des Treffens im November 2019:  Rechtsprechung im Kontext Naturwerk- stein/Sachverständigenrecht (Richter Cornelius Vowinckel; OLG Hamm)  BIV-Merkblatt 1.12 „Entkopplungssysteme im Innenbereich“ (Hans-Joachim Mehmcke)  Prozessbericht LAG Hessen ZVK Steinmetz vs. Streit (Benjamin Raatz & Tobias Neubert)  BIV-Merkblatt 1.14 „Abdichtungen in Verbund“ (Ferdinand Kögel)  BIV-Merkblatt 1.13 „Bewegungsfugen in Bekleidungen und Belägen“ (Benjamin Raatz)  BIV-Merkblatt 1.15 „Großformate“ (Thomas Wilder)  Urteil OLG Hamm – Bedeutung für die Frankfurter Regelempfehlungen (Hans-Joachim Mehmcke) Sachverständigen-Ausbildung Seit Jahren bietet der BIV zur Vorbereitung auf die Feststellung der besonderen Sachkunde im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk einen optionalen Vorbereitungslehrgang an. In 3 Seminarblöcken werden technische Spezifika im Steinmetzhandwerk (Raphael Holzer), rechtliche Grundlagen (Prof. Gerd Merke), Gerichtsgutachten (Hans-Joachim Mehmcke) und Privatgutachten (Matthias Hofmeister) geschult und mittels Arbeitsaufgaben überprüft. Danach wird im Auftrag der jeweiligen Handwerkskammern von der BIV- eigenen Prüfungskommission (siehe Foto v.l.: Benjamin Raatz, Prof. Gerd Merke, Holger Kopp und Harald Zahn) bundeseinheitlich die 3-teilige Prüfung durchgeführt. Zwei Teilnehmer haben am Vorbe- reitungslehrgang 2018/2019 teilgenommen und die Prüfungen im Frühjahr 2019 bestanden. Sie sind mittlerweile als Sachverständige für das Steinmetzhandwerk öffentlich bestellt und vereidigt. 22

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Architektenseminar ein Fortbildungsseminar Um für den Werkstoff „Naturstein“ zu werben und Hinweise für eine fachgerechte Planung und schadensfreie Bauausführung zu geben, veranstaltet der Bundesverband jährlich für Architekten – jeweils mit regionalem Schwerpunkt und als Fortbildung aner- kannt von der jeweiligen Architektenkam- mer. Die Seminarinhalte reichen von der Entstehung und Zusammensetzung der Gesteine über die richtige objektbezogene Auswahl bis zur detaillierten Ausführung unter Berücksichtigung der gesteinsspezifischen Eigenschaften. Darüber hinaus wird Wissen über die erforderlichen Untergründe und die Verwendung geeigneter Verlege- und Fugenmörtel vermittelt. Anhand von Beispielen werden von den Referenten Ausführungsvarianten für den Einsatz von Naturstein im Innen- und Außenbereich gezeigt. Für Februar 2019 fand das Architektenseminar in der ehemaligen Benediktinerabtei Abtei Brauweiler in Pulheim bei Köln statt. Referiert haben Dennis La Bouchardiere (Gesteinskunde und Materialauswahl), Raphael Holzer (Regelwerke und Informationsmöglichkeiten), Hans- Joachim Mehmcke (Ausschreibung, Ausführung und Abrechnung nach DIN 18332 „Natur- werksteinarbeiten“ sowie Häusliche Bäder), Eberhard Tiemann (Außenfensterbänke aus Naturstein) und Benjamin Raatz (Beläge aus Naturwerkstein im Außenbereich sowie Projektvorstellung). Praxisschulung Arbeitssicherheit Als konkretes Ergebnis des Ge- sprächskreises „Staub bei der Natur- steinbearbeitung“ (siehe auch externe Arbeitskreise) wurde im Jahre 2018 die „Praxisschulung Arbeitssicher- heit“ ins Leben gerufen. Regelmäßig werden nun im Praxiszentrum der BG BAU in Nürnberg Schulungen zur Arbeitssicherheit bzw. im Speziellen zum Thema „Staub bei der Natur- steinbearbeitung“ angeboten. Von der BG BAU und dem BIV gemeinsam konzipiert und beworben soll die Praxisschulung umfangreiche Hintergrundinformationen und Praxiswissen in Bezug auf die Arbeitssicherheit im laufenden Geschäftsbetrieb vermitteln. Dazu gehören gewerkeübergreifende Inhalte wie z. B. Persönliche Schutzausrüstung (PSA) oder der Umgang 23

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ mit elektrischen Anlagen. Außerdem werden branchenspezifische Arbeitsverfahren und Fördermöglichkeiten der BG BAU praxisnah vorgestellt, wobei im Naturstein verarbeitenden Bereich der Fokus auf staubarmen bzw. staubmindernden Schutzmaßnahmen (abgesaugte Handmaschinen, Entstauber für Handmaschinen, Vorabscheider, Luftreiniger, Kabinen für staubende Tätigkeiten etc.) liegt. 2019 fanden im Praxiszentrum der BG BAU zwei Termine mit jeweils bis zu 25 Teilnehmern statt. Um zukünftig regionale Schwerpunktveranstaltungen anbieten zu können, werden in den kommenden Jahren weitere Veranstaltungsorte angeboten. BAU Messe 2019, München 200.000 mR Ausstellungsfläche, 6 Tage Messebetrieb, 2.250 Aussteller, 250.000 Besucher, davon 85.000 aus dem Ausland aus über 150 Ländern: Das sind die neuen Spitzenwerte der BAU 2019 in München, der Weltleit- messe für Architektur, Materialien und Systeme – und das Steinmetzhandwerk mitten drin! Als einer der tragenden Säulen im Tätigkeitsfeld der Steinmetzbranche nimmt der „Bau“ eine wichtige Rolle ein. Für den BIV zum wiederholten Male Grund genug, gemeinsam mit drei Mitausstellern einen Messestand zu gestalten und den Messebesuchern Werkstücke aus Natur- stein für den exklusiven Baubereich zu präsen- tieren, in der Form von individuell gefertigten Einzelstücken und nicht von der Stange – die Kern- kompetenz des Steinmetz- handwerks. Zu sehen waren u.a. eine massive Outdoor-Küche, mehrere Waschtisch-Elemente, ein Küchenblock in Massiv- optik, auf dem live ge- kocht und gebraten wurde sowie die große BIV- Theke aus Kösseine- Granit, die auch nach mehreren Jahren Messepräsenz die Besucher immer noch mit staunenden Blicken anzieht. Mitaussteller waren die Fa. Steininger Steinmetz, München, die Fa. Rinser Natursteinwerk, Tattenhausen und die Fa. Dichtl, Buchbach. 24

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ 25. Fachtagung „Natursteinsanierung“, Stuttgart Unter dem Motto „Neue Natur- steinrestaurierungsergebnisse und messtechnische Erfassungen“ stand die 25. Fachtagung „Naturstein- sanierung“ am 15./16. März 2019, welche von Dr.-Ing. Gabriele Patitz in Zusammenarbeit mit der Hoch- schule für Technik in Stuttgart einmal jährlich organisiert wird. Das Tagungsprogramm bestand aus unterschiedlichen Projektberichten (u.a. Dresdner Schlosskapelle, Drei- königsbastion Bonn, Kloster Maulbronn, Frauentor in Mühlhausen, Münster Salem, Münsterturm Freiburg) sowie der Vorstellung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse (z.B. Auswirkung von Trockeneisstrahlen auf empfindliche Untergründe). Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Ausstellungen von Fachfirmen, Vorführungen neuer Techniken und Geräte sowie Präsentation vom Fachbuchverlagen im zentralen Foyer. Hier präsentierte sich auch der Bundesverband mit den Leistungen der Steinmetzunternehmen einem interessierten und fachkundigen Publikum (Denkmalpfleger, Restauratoren, Architekten, Ingenieure) aus ganz Deutschland. Mit Werkstücken zum Anfassen und Informationen zum Steinmetz in der Denkmalpflege bestückt, wurden u. a. die neue Imagehomepage www.steinmetz-denkmal.de sowie Flyer und Broschüren zum restaurierenden Hand- werk beworben. Auch die Preisträger Peter- Parler-Preises 2018 und ihre Projekte wurden vor- gestellt. Tobias Neubert, Mitglied im Arbeitskreis Denkmalpflege im Bundes- verband im Fachprogramm zum Thema „Absturz vorpro- grammiert – Gefährdung, Prüfung Instand- setzung von Fassaden“ Er erläuterte die Arbeitsweise eines in der Denkmalpflege tätigen Stein- metzbetriebs und die unterschiedliche Herangehensweise bei der Sanierung statisch relevanter Bauteile. referierte des und 25

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Die Bundesgartenschau in Heilbronn 17.04.-06.10.2019: Mehr als 2,3 Millionen Besucher Am Ufer eines Neckararms direkt am Eingang „Campuspark“ wurde als Gemeinschaftsprojekt der BUGA, des Bundesverbandes Deutscher Steinmetze und des Bundes deutscher Friedhofs- gärtner eine eindrucksvolle Musterausstellung für unterschiedliche Bestattungsarten geschaf- fen. Um die gesamte Vielfalt an Grabmalen bei Formaten, Materialien und Oberflächenbear- beitungen zu präsentieren, wechselten sich klassische Grundformen mit Säulen, Stelen, Liege- steinen und freien Formen ab. Die mehr als 2,3 Mill. Besucher erhielten so einen Einblick in die große Bandbreite der Natursteine und ihre Bear- beitungsarten. Denkmale aus Kalkstein, Travertin, Marmor und Sandstein bewiesen, dass ein indivi- duelles Grabzeichen nicht immer aus Granit sein muss. Einen bedeutenden Anteil hatten Material- kombinationen aus ver- schiedenen Steinsorten – dieser Trend setzte sich also fort. Zahlreiche Entwürfe kombinierten aber auch Stein mit Holz, Metall und Glas. Besonderes Augenmerk haben die Gestalter auch auf Schrift, Symbole und besondere Gestaltungselemente gelegt, wie integrierte Schubladen, Windspiele, Platz für Mitbringsel zeigten. Sie folgten damit ganz dem Trend der individuellen Trauer, für die es einen Ort des Tuns am Grab geben muss. Die in Inseln gruppierten Mustergrabstätten wurden individuell von Friedhofsgärtnern bepflanzt, wobei mit der Bepflanzung oft auf Gestaltungselemente des Denkmals Bezug genommen wurde. Zur Teilnahme am begleitenden bundesweiten Wettbewerb waren Steinmetze und Steinbildhauer berechtigt, die Mitglieder einer Steinmetz- oder Steinbildhauer-Handwerksinnung und damit Mitglied des Bundesverbands Deutscher Steinmetze sind. Die Auswahl der Beiträge fand im Rahmen eines von der BUGA Heilbronn 2019 GmbH und dem Bundesverband Deutscher 26

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Steinmetze ausgelobten Gestaltungswettbewerbs statt. Beurteilt wurden die Materialauswahl, Formgebung, Bearbeitung, Idee, Inschriften und der Gesamteindruck. In Anbetracht von Nachhaltigkeit, Regionalität und Ökologie durften die Grabzeichen nur aus europäischen Materialien ausgeführt werden. Insgesamt gab es 8 Gold-, 14 Silber- und 26 Bronzemedaillen. Am 16. Juni fand die feierliche Preisverleihung im Handwerkspavillon auf der BUGA statt. Bundesweiter Runder Tisch „Friedhöfe und Erinnerungskultur im 21. Jahrhundert Das, was vor mehr als 20 Jahren üblich war und dann leider nicht mehr stattfand, wurde durch das Engagement der drei Gewerke am Friedhof (Steinmetze, Bestatter und Friedhofsgärtner) 2019 wieder ins Leben gerufen: Der bundesweite Runde Tisch Friedhof. Worum geht es? Grundsätzlich sollten sich die Aktiven rund um das Friedhofsgeschehen regelmäßig an einen Tisch setzen und die Entwicklungen beraten. Es geht darum, Positionen und Gedanken auszutauschen und im besten Fall gemeinsame Projekte für den Friedhof zu entwickeln. 27

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Im Rahmen der Treffen dürfen auch durchaus kritische Sichtweisen ausgetauscht und offen diskutiert werden. Ein positives Ziel wäre es, wenn sich aus diesen Treffen gemeinsame Nenner rund um die Friedhofskultur herauskristallisieren, um dem Friedhof und seinen Nutzern wieder eine Stimme zu geben. Da das Friedhofsgeschehen oft lokal geregelt oder durch die Bestattungsgesetze der Länder bestimmt wird, gilt es, gemeinsame Positionen für die bundes- weite Entwicklung herauszufiltern und Anregungen für die Umsetzung regional und lokal zu geben. Teilnehmer am ersten Runden Tisch am 26.09.2019 in Berlin waren Friederike Hennen, stellv. Leiterin AK Friedhofs- und Bestattungskultur beim Deutschen Städtetag, Götz Stehr, Vorsitzender GALK beim Deutscher Städtetag, Thomas Höhne, Regionalgruppenvor- sitzender Berlin-Brandenburg vom Verband der Friedhofs- Deutschlands, verwalter Christian Streidt (Präsident) und Stefan Neuser (General- sekretär), beide vom Bundes- verband Deutscher Bestatter, Birgit Ehlers-Ascherfeld (Vorsitzende) und Paul Helle (ehem. Geschäftsführer), beide vom Bund deutscher Friedhofsgärtner, Hermann Rudolph (ehem. stellv. Bundesinnungsmeister) und Sybille Trawinski (Geschäftsführerin), beide vom Bundes- verband Deutscher Steinmetze. Es wurden folgende Themen offen diskutiert: - Wo sehen wir die Friedhöfe und die Bestattungs- und Erinnerungskultur in Deutsch- land in 10 Jahren? - Wir werden wir von der Privatisierung und dem Onlinegeschäft in diesen Bereichen geprägt? - Welche gemeinsamen Ziele haben wir bei der prognostizierten Entwicklung? - Welche Chancen und Potentiale für den Friedhof sehen die Beteiligten? Und welche Gefahren beeinflussen die Entwicklung negativ? - Wie reagieren wir, die wir verantwortlich für die Friedhöfe sind oder dort arbeiten, auf die Bedürfnisse der Trauernden, Hinterbliebenen und Besucher? Was können wir voneinander lernen und besser machen? - Können wir gemeinsam dem Friedhof eine Stimme geben und ihn damit als den zentralen Ort für Erinnerungs- und Gedenkkultur besser und langfristiger positionieren? 28

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Die Anwesenden konnten sich auf die folgenden Kernthemen im ersten Schritt einigen: 1. Einfluss auf die Bestattungsgesetze – gegenseitige Information, inhaltlicher Austausch und bei Bedarf gemeinsames Vorgehen 2. Friedhof im Rahmen der gesellschaftlichen Diskussion zum Klimawandel positiv dar- stellen und positionieren. Konkrete Vorteile und Nutzungsmöglichkeiten in diesem Sinne herausarbeiten, Ideen und Projekte entwickeln und umsetzen. 3. Friedhof versus Beisetzungswälder wettbewerbsfähig aufstellen und sich gegen die Zunahme von Beisetzungswäldern positionieren. Wünschenswert wäre es, wenn im Laufe der nächsten Treffen noch mehr Vertreter der anderen eingeladenen Verbände und Organisationen sowie der Kirchen mit hinzukommen. BIV-Richtlinie „Erstellung und Prüfung von Grabmalanlagen“ Auch 2019 war die BIV-Richtlinie „Erstellung und Prüfung von Grabmalanlagen“ ein zentrales Arbeitsthema. Bei zahlreichen Rückfragen zeigte sich, dass Informationsbedarf eher in Bezug 29

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ auf friedhofsrechtliche Hintergründe und Verwaltungsverfahren als für fachlich-technische Fragestellungen besteht. Mögliche Verunsicherung im Vergleich zu Konkurrenzangeboten lässt sich durch individuelle Erläuterung der Hintergründe im persönlichen Gespräch in der Regel schnell beenden. In diesem Kontext hat sich der AK Friedhof & Grabmal dafür ausgesprochen, die Richtlinie hinsichtlich der präzisen Formulierung der strittigen Punkte bis 2020 zu aktualisieren und dabei die fachlich-technischen Aspekte beizubehalten. Die Hauptaufgabe der Geschäftsstelle war, neben der Beantwortung der zahlreichen Nach- fragen, die Erarbeitung einer Vermarktungsstrategie, die eine möglichst große Verbreitung deutschlandweit sicherstellen soll. Das Vorgehen beinhaltete die Entwicklung eines Informationspakets und den Aufbau eines Schulungskonzeptes. Nach wie vor zeigt sich ein großer Bedarf an Schulungsveranstaltungen und Fachkundeseminaren, v.a. für Friedhofs- verwaltungen, welche die jährliche Standsicherheitsprüfung selbst durchführen. Dahingehend wurden mehrere Schulungsveranstaltungen für Friedhofsverwaltungen mit regionalen Schwerpunkten selbst konzipiert (Nürnberg und Karlsruhe) oder für einzelne Kommunen oder Institutionen exklusiv organisiert (Bistum Augsburg). Dieses Vorgehen soll in den nächsten Jahren fortgeführt werden. Somit bietet der BIV nun neben der individuellen Betreuung durch die Friedhofsrechtsberatung und der Technischen Informationsstelle ein umfassendes Informations- und Seminarangebot sowohl für ausführende Steinmetzbetriebe als auch für Friedhofsverwaltungen an. 30

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Das Informationsangebot zusammengefasst: - BIV-Richtlinie - Verfahrenserläuterung für Friedhofsverwaltungen mit friedhofsrechtlichen Hintergründen - Technische Erläuterung für Steinmetze - Formblätter für die Grabmalgenehmigung (mit und ohne Standsicherheitsnachweis) - Vorlagen für Anschreiben an Friedhofsverwaltungen - Info-Präsentation - Pressemitteilung - Artikel in Fachzeitschriften (Naturstein und Friedhofskultur) - Merkblatt für die Standsicherheitsprüfung - Verifizierungsdokumente (Uni Stuttgart und ö.b.u.v. Sachverständige) - Homepage www.grabmalrichtlinie.de - spezifische Stellungnahmen der Technischen Beratung - Darstellung der Vorteile für Steinmetze und Verwaltungen Fördergesellschaft Steinmetzhandwerk mbH und die freiwillige Marketingumlage Was wäre die Öffentlichkeitsarbeit für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk ohne die Marketingumlage, die jedes Mitglied mit einer freiwilligen jährlichen Pauschale fördern kann. Mithilfe dieser Umlage können sowohl regionale als auch überregionale Maßnahmen, Veranstaltungen und Aktivitäten, Werbemaßnahmen und Werbemittel zum Teil oder ganz finanziert werden, welche das Handwerk der deutschen Steinmetze und Steinbildhauer fördern und seine Wahrnehmung in der Öffentlichkeit positiv beeinflussen. 2019 waren die Stichworte im Marketing das Produkt Naturstein, der Beruf „Steinmetz“, die Nachwuchsgewinnung, Nachhaltigkeit, Regionalität und Individualität. Im Rahmen der Maßnahmen wird immer für das Naturstein-Logo und die Webseite www.natursteinunikat.de geworben. Marketing- Maßnahmen mit regionaler Bedeutung können bis zu einer Grenze von max. 50 % der voraussichtlichen bzw. tatsächlich angefallenen Ausgaben aus der Marketingumlage bezu- 31

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ schusst werden, vorausgesetzt entsprechende Mittel stehen in ausreichender Höhe zur Verfügung und die Gremien sprechen sich nach Prüfung des Antrags für eine Förderung aus. Im Jahr 2019 haben sich 58,45 Prozent der Mitgliedsbetriebe an der freiwilligen Umlage beteiligt. Auf Bundesebene konnten folgende Marketingmaßnahmen, Aktivitäten und Veranstaltungen mithilfe der Marketingumlage umgesetzt werden:  Messepräsenz BAU 2019, München  Fachtagung „Natursteinsanierung“, Stuttgart  Bundesgartenschau, Heilbronn  Nachwuchs-Image-Spot „Meister der Steine“ inklusive Schaltung der YouTube- Werbekampgne  Öffentlichkeitsarbeit im Sinne der BIV-Richtline „Versetzen und Prüfung von Grabmalanlagen“ (Informationsmaterialien für Friedhofsverwaltungen)  Fotoshooting zum Aufbau eines Fotopools mit eigenen Rechten für das Denkmal- und Restaurierungssegment  bundeseinheitlicher Gestaltungswettbewerb Grabzeichen  Mitgliederinformationswerbebroschüre: „Warum ich nicht Innungsmitglied werden sollte? Und mir somit zahlreiche Vorteile entgehen lasse!“  Grabmalbroschüre zur BUGA 2019: „Persönliche Grabdenkmale“  Museum für Sepulkralkultur Kassel: Beteiligung an Gesamtkosten des neuen Museum- koffers „Vergiss mein nicht“ für Schulklassen  diverse Presseartikel  Unterstützung Julian Wally für die Teilnahme an den World Skills 32

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Auf regionaler Ebene konnten folgende Marketingmaßnahmen, Aktivitäten und Veranstalt- ungen mithilfe der Marketingumlage umgesetzt werden. Regionale Maßnahmen wurden in einer Gesamthöhe von 46.365 € gefördert:  Niedersachsen: Forum Naturstein auf der BAUEN. IMMOBILIEN. GARTEN. 2019  Sachsen: Sächsische Landesgartenschau 2019 in Frankenberg  Bayern: Radiowerbung-Kampagne „Familie Feuerstein“ 2019  Mecklenburg-Vorpommern: Landesstand Handwerk auf der MeLa 2018 (Mecklenburgischen Landwirtschaftsausstellung)  Rheinland-Pfalz: Messe ÖKO – Trier 2019 - Die Leistungsschau des Handwerks  Baden-Württemberg: Maimarkt Mannheim 2019 33

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Nicht alles, aber vieles neu: www.bivsteinmetz.de Frischekur für unseren gemeinsamen Auftritt im Netz. 2019 haben wir unsere Homepage völlig neugestaltet: Moderner, übersichtlicher und informativer. Vor allem die Themen Mitgliederservice und Beruf & Karriere werden in der jetzigen Version ausführlicher und übersichtlicher präsentiert. Dort gibt es auch eine Stellen-, Ausbildungsplatz- und Praktikantenbörse. News gibt es in aktuellem Format auf der Startseite. Im Mitglieder- bereich finden Mitglieder exklusiv wichtige und aktuelle Informationen, Merkblätter, Termine, Hilfestellungen, den BIV-Shop, einen Fotopool, eine Nachfolgebörse u.v.m. 34

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Gewerbespezifische Informationstransferstelle (Beratung Betriebswirtschaft) Masood Bashary, Dipl.-Kaufmann Betriebswirtschaftliche und tarifliche Anfragen, Kurz- und Presseinformation Kernaufgabe der betriebswirtschaftlichen Informationstransferstelle ist die Auskunftserteilung und Beantwortung telefonischer und schrift- licher Anfragen von Steinmetz- und Steinbildhauerbetrieben, Mitar- beitern der Handwerkskammern & Kreishandwerkerschaften, über- geordneten Stellen, Behörden, Steuerberatungen, Gerichten und Pressevertretern zu Themen der Unternehmensführung, neuen Verordnungen (Richtlinien), Tarifwesen und Pressein- formationen bzgl. des Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks. Im Berichtszeitraum wurden neben den täglichen Anfragen folgende Themen behandelt:  Organisation und Koordination Meisterfrauenseminar  Konjunkturumfragen und Konjunkturberichte zum ersten und zweiten Halbjahr 2019  Relaunch der Verbandswebseite: bivsteinmetz.de  Informationsreihe – BIV-Bulletin (Werkverkehr, Radioaktivität von Naturwerkstein)  Vorbereitung Funkspotwerbekampagne „Familie Feuerstein“  Mitglieder-Mehrwert-Broschüre: „Warum ich nicht Innungsmitglied werden sollte? Und mir somit zahlreiche Vorteile entgehen lasse!“  Ausarbeitung und Schaltung YouTube-Kampagne Nachwuchs-Recruiting „Meister der Steine“  Marketingumlage: Administration und Koordinierung  EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO)  Öffentlichkeitsarbeit  Tarifverträge im Steinmetzhandwerk  Individuelle Betriebsberatung  Vor- und Nachbereitung von Tagungsinhalten (Geschäftsführerkonferenz, Obermeister- tagung, Bundestagung) tariflich geregelte witterungsbedingte Kündigung  Im Berichtszeitraum 2019 wurden ca. 200 schriftliche Stellungnahmen bzgl. Anfragen zu betriebswirtschaftlichen Fragestellungen und den oben genannten Themen angefertigt. Neue Broschüre: Mehrwert für unsere Mitglieder Viele Steinmetzbetriebe, die kein Mitglied einer ortsansässigen Steinmetz- und Steinbild- hauerinnung sind, fragen sich oft: „Was bringt mir eine Mitgliedschaft?“ Dies haben wir zum Anlass genommen, Nichtinnungsmitgliedern aber auch Mitgliedern den Mehrwert einer Innungsmitgliedschaft ausführlich in einer Broschüre darzulegen. Sie trägt den Titel: „Warum ich nicht Innungsmitglied werden sollte? Und mir somit zahlreiche Vorteile entgehen lasse!“ 35

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Die Ausführungen in der Broschüre sollen explizit den praktischen Nutzen einer Innungsmitgliedschaft aufzeigen. Anhand von Aufgaben und Dienstleistungen der Innung bzw. des Bundesverbandes, die sowohl den Einzelbetrieb als auch dem ganzen Berufsstand zugutekommen, wird anschaulich dargelegt, wie ein Mitgliedsbetrieb von der Mitgliedschaft in der Innung, als die berufsständische Interessenvertretung des Steinmetz- und Steinbild- hauerhandwerks auf regionaler Ebene, profitieren kann. Das Pendant zur Innung bildet der Bundesverband Deutscher Steinmetze, der die Förderung der gemeinsamen gewerblichen Interessen auf nationaler Ebene wahrnimmt. Die Innungen sind über ihren Landesinnungs- verband Mitglied im Bundesverband. Mit dem Beitritt zur Innung sorgen Mitgliedsbetriebe für Stärke des Berufsstandes und tragen so zur Förderung des Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks in Ihrem regionalen Umfeld bei. Gleichzeitig profitieren sie von den Leistungen und Angeboten der Innungen und Verbände. Neben Themen wie Beratungs- und Informationsleistungen sowie Öffentlich- keitsarbeit, zeigt die Broschüre übersichtlich die zahlreichen Vorteile für Innungsmitglieder auf und bietet einen ersten Eindruck von der vielschichtigen Arbeit auf sehr unterschiedlichen Ebenen. 36

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ BIV-Bulletin Die Informationsreihe BIV-Bulletin wurde Ende des Jahres 2017 ins Leben gerufen, um Themenschwerpunkte, die originär nicht bzw. nicht nur das Steinmetz- und Steinbild- hauerhandwerk betreffen, der entsprechenden Leserschaft unter den Mitgliedern näherzu- bringen. In dieser kompakten Informationsreihe, werden aktuelle Themen, die nicht als Merkblätter oder Richtlinien veröffentlicht werden, v.a. durch die betriebswirtschaftliche Informationstransferstelle aufbereitet und den Mitgliedbetrieben zur Verfügung gestellt. Ressortübergreifend werden technische Fragestellungen thematisiert. Aktuell wurden folgende BIV-Bulletins im Jahr 2019 veröffentlicht bzw. aktualisiert: betriebswirtschaftliche sowohl auch als  Verkehrswirtschaft: Werkverkehr – Mithilfe dieses Bulletins soll Orientierung beim Thema „Werkverkehr“ verschafft werden. Wie ist der Werkverkehr vom Güterkraftverkehr zu und welche unterscheiden? Was Voraussetzungen Fahrzeuge unterliegen einer Erlaubnispflicht?  Radioaktivität von Naturwerkstein  Tarifrecht: Schlechtwetterregelung hierfür? Welche erlaubnisfrei gelten ist Konjunkturumfragen erstes und zweites Halbjahr 2019 Die jährlich zwei Mal zu erhebenden Konjunkturumfragen im Steinmetzhandwerk bzw. die daraus resultierenden Ergebnisse sind ein wichtiges Instrument beim Bundesverband, um Veränderungen und Tendenzen in den betrieblichen Gegebenheiten zu dokumentieren, aufzuarbeiten und fortzuschreiben. Die Teilnahme erfolgt über einzelne BIV-Sondernewsletter, in der die Betriebe aus dem Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk aufgerufen werden, sich anonym an den Konjunktur- umfragen zur Ermittlung der wirtschaftlichen Situation zu beteiligen. Die Ergebnisse der Erhebungen werden von der betriebswirtschaftlichen Beraterstelle ausgewertet. Auf Basis dieser Auswertungen werden Konjunkturberichte und -informationen erstellt und der Allgemeinheit über die Webseite des Verbandes und den Newsletter zugänglich gemacht. Ein Dank geht an die teilnehmenden Steinmetz- und Steinbildhauerbetriebe, die konjunkturelle Aussagen für das Steinmetzhandwerk durch ihre Teilnahme ermöglichen. 37

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Weitere Veröffentlichungen & Aktualisierungen im internen Mitgliederbereich  Relaunch der Verbandswebseite www.bivsteinmetz.de inkl. Ergänzungen  Einkommensteuer – Keine bedingungslose Firmenwagennutzung bei "Minijob" im Ehe- gattenbetrieb (Newsletter)  Umsatzsteuer – Festsetzungsverjährung in Bauträgerfällen (Newsletter)  Aktualisierung BIV-Bulletin: EU-Datenschutzgrundverordnung  Überarbeitung „Kalkulation Stundenverrechnungssätze 2019“  Übersicht der bundesweiten Ecklöhne/ Helferlöhne 2019  Aufbewahrungsfristen für relevante buchhalterische Schriftstücke  Überblick Rechtsformen für Unternehmungen  Broschüre: Tax Compliance für Handwerksbetriebe (Newsletter)  Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege im Südwesten (Newsletter)  MANUFACTUM Staatspreis NRW  Neueinstufungen von Handwerksfahrzeugen im Bereich der Kfz-Steuer (Newsletter)  Praktikumsbörse für junge Geflüchtete und Zugewanderte in Bayern  Geringfügige Beschäftigung im Handwerk (Newsletter)  Bundestag beschließt Mindestlohn für Azubis (Newsletter)  Gesetzlicher Mindestlohn steigt 2020 auf 9,35 Euro (Newsletter) Tarifwesen: Inkrafttreten neuer Lohntarifverträge Über Änderungen und Neuabschlüsse von Lohntarifverträgen im Steinmetzhandwerk wurden die Mitglieder und weitere Anspruchsgruppen informiert und bei Fragen hierzu beraten. Den Mitgliedsbetrieben stehen alle Tarifverträge im Mitgliederbereich des Bundesverbandes als Download zur Verfügung. Folgende Tarifverträge sind zum 1. April und zum 1. Mai 2019 in Kraft getreten. Die Laufzeiten der Abschlüsse betragen 24 Monate, sofern die Tarifverträge durch eine der beiden Tarifvertragsparteien aufgekündigt werden.  Lohntarifvertrag Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk Baden-Württemberg  Bundesweiter Mindestlohntarifvertrag Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk 38

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Mindestlohntarifvertrag Der aktuelle Mindestlohntarifvertrag ist zum 1. Mai 2020 in Kraft getreten. Jedoch wurde damals noch keine Allgemeinverbindlichkeit erklärt, so dass der Mindestlohntarifvertrag noch keine Wirksamkeit auf alle Steinmetz- und Steinbildhauerbetriebe entfaltet hatte. Der Antrag auf Allgemeinverbindlichkeit (Dritte Verordnung über zwingende Arbeitsbedingungen im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk) wurde dem Tarifausschuss im Bundeskabinett zur Entscheidung vorgelegt. Erwartungsgemäß hat der Tarifausschuss die Rechtsverordnung auch beschlossen. Die Allgemeinverbindlichkeitsverordnung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales trat zum 1. September 2019 in Kraft. Seit dem 1. September 2019 ist nun für alle Betriebe im Steinmetz und- Steinbildhauerhandwerk bundesweit ein Mindestlohn in Höhe von 11,85 € verbindlich. Die nächste Anpassung erfolgt zum 1. Mai 2020 auf 12,20 €. Zum 30. April 2021 tritt der Mindestlohntarifvertrag ohne Nachwirkung außer Kraft. Gehaltene allgemeine und fachspezifische Vorträge/ Informationsveranstaltungen  „Aktuelles aus der Betriebswirtschaftlichen Informationstransferstelle“ / Meisterfrauen- seminar, Würzburg  „Aktuelles aus der Betriebswirtschaftlichen Informationstransferstelle“ & Workshop: „Innungsmitglieder halten und neue gewinnen“, Obermeistertagung Braunschweig  „Aktuelles aus der Betriebswirtschaftlichen Informationstransferstelle“, Bundestagung Leimen/Heidelberg  „Aktuelles aus der Betriebswirtschaftlichen Informationstransferstelle“, Geschäftsführer- konferenz, Frankfurt am Main Individuelle Betriebsberatung  Mitglieder, Mitarbeiter der Handwerkskammern & Kreishandwerkerschaften, über- geordnete Stellen oder Steuerberater wenden sich mit ihren Anfragen schriftlich oder telefonisch an die Betriebswirtschaftliche Beratung. Der Umfang des Beratungsbedarfs erstreckt sich oft in der Handhabung des Rahmentarifvertrages und der übrigen Tarifverträge in Bezug auf Kündigung, Urlaub, Anspruch auf Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld, langfristige Krankheit, sowie steinmetzspezifischer Vertragsfragen.  Des Weiteren wurden betriebswirtschaftliche Fragestellungen zu unter anderem folgenden Themen an die Beratungsstelle gerichtet: Onlinemarketing-Instrumente, Mindestlohn, Azubigewinnung, Fahrtzeit- und Fahrtkostenabgeltung, Angebots- bindefristen (HGB), Google my Business, GoBD in der Unternehmenspraxis, Branchen- vergleichswerte, Betriebsvergleich, Arbeitsvertrag, Aufhebungsvertrag, Schlechtwetter- regelung, Arbeitslosengeld, EU-DSGVO, Messen, Kündigung, Mini/ Midi-Jobs, Ausbil- dungsverträge, VOB, zusätzliches Urlaubsgeld, geldwerter Vorteil, Abwicklungsvertrag, Mindestlohn, Lohntarifverträge, geringfügige Beschäftigung, 13. Monatsgehalt, EU- Entsenderichtlinie, SOKA BAU, Widerspruchsrecht & Verjährung, Abfindung, BUGA, Fördermöglichkeiten, LKW-Fahrerkarte, Fortbildung, BAMAKA, BIV-Satzung, Marketingumlage, Arbeitnehmerüberlassung, Stundenverrechnungssatz, Vermögens- wirksame Leistungen, Allgemeine Geschäftsbedingungen, etc. 39

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Öffentlichkeitsarbeit Die Öffentlichkeitsarbeit ist ein weit gefasster Begriff für unsere Kommunikation gegenüber unseren externen und internen Teilöffentlichkeiten, die hier nur zu einem kleinen Teil abgebil- det werden kann. Von unserer Seite besteht die Bestrebung durch das gesprochene oder gedruckte Wort, durch Handlungen oder durch sichtbare Symbole für unseren Berufsstand, deren Produkt „Naturstein“ oder Dienstleistung eine günstige öffentliche Meinung zu schaffen. Die branchenbezogene Presse sowie die allgemeine Presse werden über aktuelle wirtschafts- politische und branchenbezogene Themen anhand von Pressemitteilungen informiert. Darunter fällt das Versenden von Pressemitteilungen, die Bearbeitung von Presseanfragen und das Einrichten neuer Presseverteiler. Pressemitteilungen zu aktuellen Steinmetzthemen werden dokumentiert. Es folgt ein Überblick über die Pressemitteilungen, die im Laufe des Jahres an die eingerichteten Verteiler mit Tageszeitungen, Anzeigenblätter und Zeitschriften versandt wurden, aber auch gleichzeitig den Mitgliedern für kommunale Presseaktivitäten zur Verfü- gung standen. So besteht u. a. die Möglichkeit Zitate in den entsprechenden Pressemitteilungen zu individualisieren und auf die kommunalen Bedürfnisse und dem eigenen Zweck abzustimmen. Veröffentlichte Pressemitteilungen im Jahr 2019:  Nachwuchsgewinnung: „Steinmetz und Steinbildhauer: Meister der Steine“  Image und Nachwuchsgewinnung: „Steinmetz sein, ist nichts für jeden“ Image und BUGA: „Prämierte Grabdenkmal-Gestaltungen – Sonderschau auf der BUGA in Heilbronn“   Grabdenkmal und Totengedenktage: „Braucht es wirklich (noch) Friedhöfe? Kein Zeichen ist auch ein Zeichen!“  Naturwerkstein: „Naturstein spricht alle Sinne an“ 40

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Der Bundesverband und die Fachzeitschrift NATURSTEIN Zudem präsentiert der Bundesverband monatlich in der Fachzeitschrift NATURSTEIN (BIV- Fördermitglied) unter der Rubrik „Der BIV informiert“ aktuelle Informationen aus dem Verbandsgeschehen und fachliche Texte. Hier einige Beispiele: Tariflich geregelte witterungsbedingte Kündigung Neben den schriftlichen Informationen zur Handhabung, die im Mitgliederbereich der Verbandswebseite eingestellt sind, erreichten die Beratungsstelle auch spezifischere Frage- stellungen zur witterungsbedingten Kündigung, welche durch persönliche Beratung am Telefon oder schriftlich beantwortet wurden. Die Kenntnisse der regionalen Agenturen für Arbeit über die tarifliche Regelung im Steinmetzhandwerk sind oft nicht vorhanden, so dass 41

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ öfters ein direkter Kontakt zu den Sachbearbeitern der Agenturen erforderlich wird. Der Beratungsbedarf zu dieser tarifvertraglichen Regelung war nicht so hoch wie im Jahr 2018, wobei die Anfragen Ende des Jahres 2019 verstärkt eintrafen. Unterstützung des LIV Bayern bei der Umsetzung der Funkspotkampagne Der Landesverband Bayerischer Steinmetze hat zwei Radiospots entwickelt, die im September 2019 im BR 1 gesendet wurden. Vordergründiges Ziel dieser erstmaligen Werbekampagne war es, das Steinmetzhandwerk ins Bewusstsein der bayerischen Bevölkerung zu rufen. Die Öffent- lichkeit für das Steinmetzhandwerk begeistern und darüber informieren, was Steinmetze alles können und anbieten. Außerdem sollten die Innungs-Steinmetzbetriebe als erste Ansprech- partner vor Ort besonders hervorgehoben werden. Die Radiospots sind überraschend, um Auf- merksamkeit zu erzeugen. Als Aufhänger wurden die in der Zielgruppe (40+) bekannten „Flintstones“ gewählt. Familie Feuerstein hat einen direkten Bezug zu Stein – die Handlung spielt fiktiv in der "Steinzeit". Protagonisten der zwei Spots sind Wilma und Fred Feuerstein. Fred stellt eine überraschende Frage, die Wilma beantwortet und gleichzeitig auf den Innungs- Steinmetzbetrieb vor Ort hinweist, der das „Problem“ von Fred lösen kann. Die Funkspots können Sie sich auf der Webseite des Landesverbandes Bayerischer Steinmetze unter www.liv-steinmetz.de anhören. Der Bundesverband hat im Rahmen der Geschäftsbesorgung für den Landesverband die Kampagne sowohl mit Mitteln aus der Marketingumlage, als auch personell unterstützt. Teilnahme betriebswirtschaftliche Beratung an externen Fort- und Weiterbildungsveran- staltungen 2019:  Informations- und Erfahrungsaustausch der Gewerbespezifischen Informationstrans- ferstellen, DLR Köln  Digitalisierte dienstleistungsorientierte Geschäftsmodelle in Handwerksbetrieben gestal- ten, HWK Reutlingen  Seminar der Wettbewerbszentrale „Online-Marketing und seine Grenzen“, Köln  BIV-Messestandbetreuung BAU-Messe, München 42

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Gewerbespezifische Informationstransferstelle (Beratung Technik) In der technischen Beratung wurden Umfang und Qualität der Leistungen in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut und mit erheblichem Arbeitsaufwand intensiviert. Ebenso die Arbeit in den BIV-Arbeitskreisen, in diversen verbandsübergreifenden Ausschüssen, Schulungen, Messen und Seminaren. Um die Angebote und Dienstleistungen weiter ausbauen zu können, wurde beschlossen, die Technische Beratung personell zu verstärken. Nach 20 Jahren seiner Tätigkeit als Projektleiter für Steinmetz- u. Natursteinunternehmen (Schwerpunkt Bau) ist Thorben Hoppe (Steinmetz- u. Steinbildhauermeister und staatl. gepr. Steintechniker) seit September 2019 als weiterer Technischer Berater im BIV in Vollzeit tätig und arbeitet in enger Abstimmung zusammen mit Raphael Holzer, der aufgrund persönlicher Veränderungen für den BIV nur noch zu 50% zur Verfügung stehen kann. Raphael Holzer Master of Engineering, Wirtschaftsing. Bau Thorben Hoppe staatl. Gepr. Steintechniker Kurzinformationen und Technische Anfragen Kernaufgabe der technischen Informationsstelle ist die Beantwortung telefonischer und schriftlicher Anfragen von HWKs, Architekten, Bauherren, Friedhofsverwaltungen und Steinmetzbetrieben zu überwiegend folgenden Themen:  Anerkannte Regeln der Technik im Steinmetzhandwerk  Normen / Merkblätter / Richtlinien (u.a. barrierefreies Bauen und geänderte Abdichtungs- normen)  Erstellung und Prüfung von Grabmalen (u. a. BIV-Grabmalrichtlinie)  Materialeigenschaften Naturwerkstein  Betriebseinrichtung, Gefährdungsbeurteilung, Arbeitssicherheit (u.a. Handlungsanleitung Staub)  Ausschreibung, VOB  CE-Kennzeichnung und Bauproduktenverordnung (u. a. Auslegungsfragen der BauProdV)  Denkmalpflege / Instandhaltung von Gebäuden 43

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Im Jahr 2019 wurden ca. 90 ausführliche und individuelle Stellungnahmen als Argumentations- hilfen für Innungsmitglieder zu den o.g. Themen erstellt. Sachverständigenwesen  Betreuung der Sachverständigen im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk sowie die Organisation, Durchführung und Auswertung der Sachverständigen-Treffen im März und Oktober 2019 in Mörfelden und Hofheim bei Frankfurt  Konzeption und Organisation des 4-teiligen Sachverständigen-Lehrgangs sowie die anschließende Prüfung der besonderen Sachkunde im Steinmetzhandwerk mit vorheriger Koordination der Ortstermine für das Prüfungsgutachten Organisierte Fortbildungsveranstaltungen  Schulungsreihe „BIV-Grabmalrichtlinie“, exklusiv für einzelne Kommunen, diverse Orte (1 Termin)  Schulungsreihe „BIV-Grabmalrichtlinie“, als BIV-Veranstaltung mit regionalen Schwerpunkten, diverse Orte (2 Termine)  BIV-Sachverständigentreffen, Mörfelden und Hofheim (2 Termine)  Praxisschulung „Arbeitssicherheit“, Nürnberg (3 Termine)  Architektenseminar, Pulheim Besuchte Fortbildungsveranstaltungen  Fachtagung Natursteinsanierung, HfT Stuttgart  Bundestagung der technischen Berater, HWK Karlsruhe  BIV-Sachverständigentreffen, Mörfelden und Hofheim  Erfahrungsaustausch der GIT-Stellen, DLR Köln  Bundestagung der technischen Berater, HWK Karlsruhe  Symposium zur EU-Produktenverordnung, Bundespressekonferenz Berlin  Sitzung der AK-Leiter für das Standardleistungsbuch StLB, Würzburg Gehaltene Vorträge  „Informationsmöglichkeiten und Regelwerke“ Architektenseminar, Pulheim (21.02.2019)  „Neues aus der Technischen Beratung“, Steinmetzinnung Mittelfranken (29.03.2019)  „Neues aus der Technischen Beratung“, BIV-Geschäftsführerkonferenz, Frankfurt (09.10.2019)  „Neues aus der Technischen Beratung“, Steinmetzinnungen Coesfeld & Gelsenkirchen (14.11.2019) 44

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Veröffentlichungen  BIV-Bulletin „Radioaktivität von Naturwerkstein“  Aktualisierung und Ergänzung der BIV- (www.bivsteinmetz.de, Homepages www.steinmetz-grabmal.de, www.steinmetz-denkmal.de)  Aktualisierung der Unterlagen zu Regelwerken im internen Bereich der BIV-Homepage (Übersicht und Informationsmöglichkeiten, Technische Baubestimmungen, Harmonisierte Nor- men, CE-Kennzeichnung, Baupro- duktenverordnung, BG-Regeln, BG- Informationen, Arbeitsschutzgesetz, Betriebssicherheitsverordnung)  BIV-Grabmalrichtlinie: Information über Aktivitäten (u.a. Schulungen) und Vorteile für das Stein- metzhandwerk (Newsletter) des BIV  Frankfurter Regelempfehlungen – Diskussion und Beschluss von nicht geregelten, wieder- kehrenden Sachverhalten bei Sachverständigen (Newsletter, „Naturstein“)  Hinweis auf Fördermittel der BG-Bau (Newsletter)  Bekanntmachung aktueller technischer BIV-Veröffentlichungen – Merkblätter, Fachin- formationen, Technische Hinweise (Homepage, Newsletter, „Naturstein“)  Aktualisierung und Veröffentlichung der Merkblattlisten (Newsletter, Homepage)  Information bzgl. Textbaustein in Lieferanten-AGB´s (Newsletter)  Organisation, Bekanntmachung und Betreuung der Praxisschulung „Arbeitssicherheit“ im Praxiszentrum der BG BAU in Nürnberg (Newsletter, „Naturstein“)  Standbetreuung BIV-Messestand auf der BAU-Messe in München Normenausschüsse In den zugehörigen Arbeitsausschüssen werden die technischen Regeln für das Gewerk fest- gelegt. Über die Arbeitsgremien gehen sehr viele Informationen ein, die nach Relevanz gefiltert und ggf. an die Arbeitskreise weitergeleitet werden. Zu den Tätigkeiten gehören das Sichten und Prüfen von eingehenden Dokumenten des CEN-TC 246 „Natursteinarbeiten“, die Prüfung der Schlussentwürfe sowie die Bearbeitung von Einsprüchen. Im Jahre 2019 waren wir in folgenden Arbeitsausschüssen aktiv: 45

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________  NA 005 Normenausschuss Bauwesen (NABau) STLB-Bau LB 014 Natur-, Betonwerkstein- arbeiten (Obmannschaft)  NA 062-03-11 GA – Gemeinschaftsarbeitsausschuss NMP/NABau; Naturwerkstein; Anforderungen, Prüfverfahren und Terminologie  NA 005-09-35 AA – Angemörtelte Außenwandbekleidungen  NA 005-09-33 AA – Außenwandbekleidungen, hinterlüftet; Naturwerkstein Neben den durch diese Gremien herausgegeben Normen gibt es eine Vielzahl normativer Vorgaben, die das Steinmetzhandwerk betreffen und die in regelmäßigen Abständen über- arbeitet werden. Der BIV nimmt hier regemäßig von der Möglichkeit Gebrauch, diese Normenentwürfe zu kommentieren und eigene Argumente in den Einspruchssitzungen vorzubringen. In 2019 waren dies folgende:  DIN 18065 „Gebäudetreppen“  DIN 18500-1 „Betonwerkstein – Begriffe, Anforderungen, Prüfung“  DIN EN 17429 „Erhaltung des kulturellen Erbes – Beschaffung von Konservierungs- arbeiten“ BIV-Arbeitskreise Die BIV-Arbeitskreise sind ein Ort fachlicher Arbeit. Hier werden Merkblätter, Richtlinien, Fachinformationen und Technische Hinweise erarbeitet, Strategien besprochen und inhaltliche Themen und Positionen diskutiert. Die Ergebnisse werden den Mitgliedern zur Verfügung gestellt bzw. münden in konkrete Projekte des Verbandes im Sinne seiner Mitglieder. AK Bau Vorsitzender: Hans-Joachim Mehmcke, Rommerskirchen – 5 Sitzungstage In diesem Arbeitskreis werden unter der Leitung von Hans- Joachim Mehmcke bautechnische Merkblätter, Fachinformationen und Technische Hinweise erarbeitet, um ein schadenfreies Bauen mit Naturwerkstein zu gewährleisten und gewerkspezifische Handlungs- anleitungen für die Planung und Ausführung von Natursteinarbeiten und schließlich für die Bewertung bei Schadensfällen zu bieten. 46

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Tätigkeiten / Projekte 2019:  Überarbeitung BIV-Fachinformation 001 „Beurteilung von Außenfassaden“ (veröffentlicht)  Überarbeitung BIV-Merkblatt 1.05 „Überzähne“ (veröffentlicht)  Überarbeitung BIV-Merkblatt 8.01 „Abrechnungswegweiser“ (veröffentlicht)  Konzeption BIV-Merkblatt 3.2 „CM-Messung“  Konzeption BIV-Merkblatt 1.10 „Reinigung oder Pflege von Naturstein im Innenbereich“  Neues BIV-Merkblatt 1.12 „Entkopplungssysteme im Innenbereich“ (veröffentlicht)  Neues BIV-Merkblatt 1.13 „Bewegungsfugen“ (veröffentlicht)  Neues BIV-Merkblatt 1.14 „Abdichtungen im Verbund“ (veröffentlicht)  Neues BIV-Merkblatt 1.15 „Großformate“ (veröffentlicht)  Überarbeitung BIV-Merkblatt 1.14 „Naturstein im Nassbereich“ (in Bearbeitung)  Interne Abstimmung bzgl. Normenausschüssen, Seminaren und Messeplanung  Kommentierung von Normenentwürfen  Zusammenarbeit mit FFN und euroFEN bzgl. diverser Merkblätter (Abdichtungen im Verbund, Großformate, Bewegungsfugen, Entkopplung) und Zuarbeit beim Handbuch Technik durch BIV-Merkblätter  Zusammenarbeit mit DNV bzgl. eines gemeinsamen Abrechnungswegweisers  Aktualisierung der „Expertengespräche“ der Fachzeitschrift NATURSTEIN  Mitherausgeberschaft BEB-Merkblatt 4.9.3 „Trocken-Hohlböden“ AK Denkmalpflege Vorsitzender: Frank Schuster, Magdeburg – 2 Sitzungstage In den letzten Jahren drängen immer mehr Diplom- Restauratoren und andere Gewerke in die traditionellen Arbeitsbereiche des Stein- metz- und Steinbildhauer- handwerks. Begünstigt wird diese Entwicklung durch die teilweise angewandten Aus- wahlverfahren der ausschrei- benden Stellen, in denen der akademische Restaurator immer öfter vorausgesetzt wird. Dadurch kommt es zu Überschneidungen und Pauschalisierungen in der Aufgabenverteilung zwischen dem Diplom- 47

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Restaurator und dem Handwerker, obwohl eine objektspezifische Aufgabenteilung den Ausbildungsschwerpunkten folgend eine logische Konsequenz ist. In diesem Sinne ist es das Ziel des Arbeitskreises, die Aner- kennung der Fachwelt für das umfassende Ausbildungs- und Leistungsspektrum, die immen- se Leistungsfähigkeit und die traditionellen Wurzeln des Gewerks bei dem Erhalt unserer Kulturgüter zu stärken. Aus die- sem Grund repräsentieren die Mitglieder des Arbeitskreises das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk auf Fachmessen und Tagungen. Sie beleben diese Veranstaltungen mit eigenen Ausstellungständen, Fachvorträgen und gehen ins Gespräch mit Denkmalpflegern, Verbänden und Institutionen. Ebenfalls hat es sich der AK zur Aufgabe gemacht, das Wissen um traditionelle Hand- werkstechniken, Baustoffe und Verfahren zusammen zu tragen, diese in Fachinformationen zu erhalten und in Merkblättern einzuarbeiten. Darüber hinaus beteiligt sich der Arbeitskreis aktiv bei der Gestaltung von Fortbildungsmaßnahmen (z. B. ZDH / Neuordnung RiH Rahmenlehrplan) und nimmt Stellung zu aktuellen Normungsentwürfen. Arbeitsthemen 2019:  Imagehomepage „Denkmalpflege“  BIV-Präsentation auf der Fachtagung Natursteinsanierung  Konzeption Messestand zur denkmal 2020  Konzeption Peter-Parler-Preis 2020  Normentwurf E DIN EN 17429 „Erhaltung des kulturellen Erbes – Beschaffung von Konservierungsarbeiten  Konzept MB Steinkitte in der Denkmalpflege  Zuarbeit BIV/DNV-Merkblatt 8.01 Abrechnungswegweiser; Abrechnungsbeispiele aus dem Bereich Restaurierung Die Mitglieder des Arbeitskreises sind auf weiteren Ebenen tätig, um die hier formulierten Interessen des Steinmetzhandwerks zu vertreten:  Beirat zur „Plattform Handwerkliche Restaurierung in der Denkmalpflege“ (ZDH)  Verband der Restauratoren im Handwerk e. V.  Erhalten historischer Bauwerke e. V.  Institut für Steinkonservierung e. V., Mainz 48

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ AK Friedhof & Grabmal Vorsitzender: Hermann Rudolph, Obergünzburg – 4 Sitzungstage Ein Schwerpunkt des Arbeitskreises in 2019 war die Konzeption und Organisation des Ausstellungsbereichs Grabzeichen auf der BUGA 2019 in Heilbronn, bei welcher wieder herausragend gestaltete Grabzeichen prämiert wurden. Weitere Kernpunkte der Arbeit des AK Grabmal im Jahr 2019 waren die fachliche Betreuung der novellierten BIV-Richtlinie „Erstel- lung und Prüfung von Grabmalanlagen“ sowie die Erarbeitung eines bundesweit umsetzbaren Konzeptes für Gemeinschaftsanlagen. Nach wie vor sind moderne, individuell gestaltete Friedhofskonzepte Thema, mit welchen auf den Wandel der Friedhofskultur reagiert werden kann. Es wurden mehrere Herangehensweisen und modulare Konzepte besprochen, welche in nächster Zeit in konkrete Projekte münden sollen. Weitere Arbeitsthemen 2019:  Messekonzept stone+tec 2020  Grabfeldplanung und Präsentationskonzept des Steinmetzhandwerks auf der BUGA 2021  Überarbeitung der BIV-Grabmalrichtlinie (Hintergründe, inhaltliche Anpassungen, Einbeziehung von externen Interessensgruppen, Vermarktungskonzept)  Klebeprodukte für Grabsteinverdübelungen  Begleitung „Heilsame Abschiede – ein Projekt zur Zukunft von Friedhöfen“  Imagehomepage www.steinmetz-grabmal.de  Zusammenarbeit mit ARGE Friedhof & Denkmal, Kassel  Zusammenarbeit AK Friedhöfe, HS Geisenheim 49

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Externe Arbeitskreise Durch die Geschäftsführung sowie von der Informationsstelle Technik werden die BIV- Arbeitskreise Bau, Grabmal und Denkmalpflege betreut. Zudem wurde an diversen Gesprächs- kreisen anderer Institutionen teilgenommen. Dazu gehören u.a.:  Technische Kommission des DNV  Gesprächskreis Staub bei der Natursteinbearbeitung (DNV, BG BAU, BG RCI, IGBAU)  Europäisches Normungsgremium (CEN, DIN, AFNOR, BSI, UNI etc.)  Beirat zur „Plattform handwerkliche Restaurierung“ (RiH, ZDH etc.)  GAEB-Arbeitskreis für das Standardleistungsbuch (StLB)  Besprechung SVFLG bzgl. Standsicherheitsprüfung Grabmal  Runder Tisch Friedhof (Friedhofsgärtner, Verwaltungen, Bestatter etc.)  AK Friedhof, HS Geisenheim 50

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Berufsbildungswerk des Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks (bbw) Berichterstatter: Alfred Paschek, Sybille Trawinski Arbeitskreis für Ausbildungsfragen Punkte Der Arbeitskreis für Ausbildungsfragen (AfA) kam am 10. und 11. Mai 2019 in der Bildungs- stätte Gartenbau im hessischen Grünberg zusammen, um sich wieder unterschiedlichen Themen aus dem Bereich der beruflichen Bildung im Steinmetzhandwerk zu widmen. Einen anschaulichen Bericht von den Berufswettbewerben des Jahres 2018 (PLW und „Gute Form“) gab Stefan Lutterbeck. In seiner Fotopräsentation wurde abermals das hohe Leistungsniveau der Wettbewerbsteilnehmer deutlich. Der PLW und „Die gute Form“ wurden als wichtige Veranstaltungen gewürdigt, die nicht nur dem engagierten Nachwuchs berufliche Ent- wicklungsperspektiven geben, sondern auch die Leistungsfähigkeit des Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk insgesamt unter Beweis stellen. Im Verlauf der Tagung galten mehrere neuen Ausbildungsordnung. Die Abstim- mung der Lehrinhalte zwischen Berufsschulen und überbetrieb- lichen Bildungszentren wurde eben- so besprochen wie Fragen zur Um- setzung neuer ÜLU-Kurse. Auch die Neuerungen im Prüfungswesen waren Gegenstand der Diskus- sionen. Martin van Limbeck (BS Mainz) stellte das Erasmus-Projekt „Safeplace“ vor, bei dem die BBS 1 Mainz als Partner vom DNV fungierte. Das Vorhaben verfolgte das Ziel, mittels 3-D-Animationen für das Thema „Arbeitsschutz“ zu sensibilisieren und somit Unfälle zu verhindern. der 51

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Ausbilder-Weiterbildung Die alljährliche Weiterbildung der ÜLU-Ausbilder fand am 29. Oktober statt. Im Praxiszentrum Nürnberg der BG BAU wurden in einer Schulung zu staubmindernden Schutzmaßnahmen in der Steinver- arbeitung wichtige Fragen zum Gesundheitsschutz behandelt. In der anschließenden Exkursion zum Worzeldorfer Steinbruch gewannen die Teilnehmer Einblicke in die Abbaupraxis des Worzeldorfer Sandsteins, eines kieselig gebunden- en Sandsteins, der seit dem Mittel- alter in der Region um Nürnberg Verwendung findet. Abschließend öffnete die Firma GS Schenk in Fürth ihre Pforten, um den Aus- bildern in einer Betriebsführung die Arbeit eines mittelständischen Bau- unternehmens zu präsentieren, das sich u.a. auch im Bereich der Restaurierung betätigt. 52

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Berufswettbewerbe Am 8. und 9. November fanden unter reger Teilnahme im Steinmetzzentrum Königslutter die Berufswettbewerbe „Die gute Form im Handwerk“ und die Arbeitsprobe zur Ermittlung der Bundessieger im Rahmen des „PLW“ (Profis leisten was) statt. „Die gute Form im Handwerk – Handwerker gestalten“ Bei der „Guten Form“ wurden insgesamt 14 Gesellenstücke vor allem anhand ihrer schöpferischen Originalität, ihrer handwerkstechnischen Ausführung und gestalterischen Qualität bewertet. In der Fachrichtung Steinmetzarbeiten belegte Jan Remschnigg, ausgebildet bei Florian Freyer in Augsburg, mit seiner Arbeit „Krümmling“ den ersten Platz. Der zweite Platz ging an Murtaza Afzali, der mit einem „Maßwerk“ zeigen konnte, was er bei Steintechnik Busch in Frankfurt am Main gelernt hat. Jan Lukas Kieling, der seine Ausbildung bei der Petrax Naturstein GmbH in Homberg genossen hat, belegte mit seiner „Tischplatte auf Holzfuß“ Platz drei. Die weiteren Ränge gingen an Leonhard Riedmaier, Elias Debor, Valentin Dötzer, Felix Tielke und Luis Wortmann. Bei den Steinbildhauern kam an Sophia Maucher niemand vorbei. Ausgebildet bei Elke Bader in Sigmarszell, erlangte sie mit Ihrer Arbeit „Büste einer Frau – Nabila“ den ersten Platz. Äußerst dicht auf den Fersen war ihr allerdings Lisa Schuster, deren Werk „Richard, der Pessimist“ die Jury in ihren Bann schlug. Frau Schuster hat Ihre Lehrzeit bei der Haberl & Neumayer GmbH in München absolviert. Platz drei ging an Beate Simons aus den Steinmetz- Werkstätten Simons in Mechernich, die mit ihrem „letzten Bergmann“ ebenfalls für Aufsehen sorgte. Auf den weiteren Plätzen lagen, allesamt mit bemerkenswerten Leistungen, Rami Jaajaa, Ashot Martirosyan und Ludwig Machmer. 1. Platz Steinmetze: Jan Remschnigg 1. Platz Steinbildhauer: Sophia Maucher 53

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Felix Tielke Luis Wortmann PLW – Profis leisten was Beim PLW-Wettbewerb traten insgesamt 13 Landessieger an, um in einer Arbeitsprobe die Bundessiegertitel zu erkämpfen – am Ende, nach sechs Stunden am Stein, ist dies sechs Teil- nehmern gelungen. In der Fachrichtung Steinmetzarbeiten ist Marlene Bosold erste Bundes- siegerin geworden. Ihr Ausbildungsbetrieb ist die Monolith GmbH in Bamberg. Zweiter Bundessieger ist Jonas Grossmann von der Mainzer Dombauhütte, und der dritte Bundessieg ging an Fabio Jose Rau, der im Steinmetzbetrieb Mast in Ehingen gelernt hat. 56

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Bei den Steinbildhauern dominierte abermals Sophia Maucher. Sie ist diesjährige erste Bundessiegerin in ihrer Fachrichtung. Der zweite Platz ging an Ashot Martirosyan, ausgebildet von Tim Pahl in Wedel. Dritter Bundessieger ist Rami Jaajaa, der seine Lehrzeit bei Klaus Erban in Neckargmünd verbracht hat. Die weiteren Landessieger und damit Teilnehmer an der Arbeitsprobe waren Murtaza Afzali (Steintechnik Busch, Frankfurt/M.), Samuel Bartl (Bildhauerei Trautmann, Marburg), Tom Lada (Steinmetzbetrieb Toralf Lada, Wolgast), Julius Woityczka (Eckhard Woityczka GmbH, Hannover), Luis Wortmann (Bartscher & Wortmann GmbH, Hagen), Beate Simons (Steinmetz-Werkstätten Simons, Mechernich) und Jan Schneider (Steinmetzbetrieb Hoff & Rudolph GbR, Pößneck). Nicht zuletzt dank der glänzenden Vorbereitung vor Ort durch Dieter Meyer, Ausbilder im Steinmetzzentrum Königslutter, und des Einsatzes der ehrenamtlich tätigen Jury (Stefan Lutterbeck, Thomas Florian, Georg Biermeier, Heike Spohn und Christian Schiffel) wurde die Veranstaltung ein großer Erfolg und für alle Beteiligten eine sehr reizvolle Erfahrung. Die Nachwuchswettbewerbe haben auch 2019 wieder deutlich gemacht, was die nächste Generation im Handwerk zu bieten hat. Am 8. und 9. November wurde in Königslutter jedoch nicht nur fachliches Potential unter Beweis gestellt. Dass diese jungen Leute außerdem hochmotiviert und von einem positiven Spirit beflügelt sind, konnte niemandem entgehen, der mit ihnen ins Gespräch kommt. Den Wert dieser Kombination kann man schwerlich überschätzen. 57

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ 1. Bundessiegerin Steinbildhauer: Sophia Maucher 1. Bundessiegerin Steinmetze: Marlene Bosold Anteilige Rückerstattung der Ausbildungsvergütung 2017 hatten sich die Sozialpartner auf die „Anteilige Rückerstattung der Aus- bildungsvergütung“ geeinigt, eine Maßnahme, um die Ausbildung für Arbeitgeber attraktiver zu machen und darüber hinaus ein Zeichen der Wertschätzung für das Engagement in der beruflichen Bildung zu geben. 2019 kam es erstmalig zur Auszahlung der jährlich ermittelten Erstattungssumme. Das bbw hofft zukünftig auf rege Inanspruchnahme. Das Antragsformular sowie Informationen zum Verfahren sind unter www.bbw-steinmetz.de abrufbar. 58

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Neuordnung der ÜLU-Einzugsbereiche Zum 31.12.2019 wurde die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung der Steinmetze und Stein- bildhauer im Mainzer Bildungszentrum Stein+Bau beendet. Der Schließung war ein mehr- jähriger Entscheidungsprozess basierend auf den Entwicklungen der Lehrlingszahlen voran- gegangen. Seit dem 1. Januar 2020 besuchen die Lehrlinge des ehemaligen Mainzer ÜLU- Einzugsbereichs – je nach heimischem Kammerbezirk – die Bildungszentren in Königslutter und Wunsiedel. Friedhofsrechtliche Beratungsstelle Berichterstatter: Prof. Dr. Gerd Merke Die Coronakrise wird nicht so einfach mit ein paar blauen Flecken an uns vorbeiziehen, sondern unsere Einstellung zum Leben ändern. Man wird mehr auf die Nähe schauen und nicht global leben. Das ist keine schlechte Botschaft für die Steinmetze. Ideen und Gestaltung vor Ort bekommen einen anderen Stellen- wert. Wer pflegt die Erinnerungskultur und was ist mir die Sache wert? Vielleicht erfreut ein Grabmal auf einem gepflegten Friedhof mehr als Urlaube unter er- schwerten Bedingungen. Man ist nur an einem Ort zuhause. Zu den Wachstumsbranchen zählt der Markt rund um das Fahrrad und das Gesundheitswesen. Regionalität wird großgeschrieben. Die Bürger besin- nen sich mehr auf das Wesentliche und ihr direktes Umfeld. Familiärer Zusammenhalt und das Bewusstsein, auf verlässliche Freunde setzen zu 59

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ können, bestimmen wieder stärker das Selbstbild unserer Gesellschaft: Qualität statt Quantität. Gewerke am Friedhof können mit Regionalität und Nachhaltigkeit punkten. Der Friedhof selbst ist deshalb noch keine Wachstumsbranche und kommt wie der Phönix aus der Asche hervor, aber unsere Grabmalbetriebe können neue Ideen einbringen und etwas Anderes anbieten als Importware. Wir dürfen selbst auch nicht kopieren, sondern müssen eigene Standards setzen. Der Designschutz bietet vielfältige Möglichkeiten. So ist nicht nachvollziehbar, wenn in Asien gefertigte Grabmale Designschutz für sich in Anspruch nehmen, während eine sich über Jahrhunderte entwickelte Formensprache in Europa ihre Ursprünglichkeit nachweisen muss. Ohne Präsenz am Markt geht es nicht. Grabmale verkaufen sich nicht automatisch. Der Markt ist aber nicht nur der Grabmalsteinmetz vor Ort, sondern das sind alle Beteiligten am Friedhof. Insbesondere den politischen Entscheidungsträgern auf allen Ebenen kommt eine Bedeutung zu. Der Friedhof ist zu teuer. Im Bundesdurchschnitt muss man bei den Friedhofsgebühren mit 2.900 Euro an Gebühren rechnen. Die Mindestkosten in entlegenen Gegenden liegen bei 500 Euro auf einem günstigen Friedhof und die üblichen Höchstkosten bei rund 6.000 Euro auf einem städtischen Friedhof. Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel Schweiz. Obwohl kein Niedriglohnland, akzeptiert man dort, dass eine würdige Bestattung zu den Menschenrechten gehört, so dass Friedhofsgebühren nicht ins Gewicht fallen. Hauptsächlich deshalb spielen alternative Bestattungsformen dort keine Rolle. Dagegen picken sich Friedwälder etc. in Deutschland die Rosinen aus dem Kuchen, so dass sich traditionelle Friedhöfe immer mehr leeren. Die Friedhofsgebühren steigen für weite Bevölkerungskreise in unbezahlbare Höhen, was allein schon sozialpolitisch unvertretbar ist. Die Steinmetzbranche versucht durch ihre Arbeit mit dazu beizutragen, den Friedhof als Kulturgut zu erhalten und den 28.000 Friedhofsträgern in Deutschland und unseren Mitgliedern unterstützend unter die Arme zu greifen. Die Beratungsstelle trägt dazu bei, die Arbeitsmöglichkeiten auf dem Friedhof für den einzelnen Grabmalsteinmetzen zu erhalten, so dass der Kunde die Möglichkeit erhält, ein möglichst seinen Wünschen entsprechendes Grabmal zu bekommen. Wirtschaftlicher Erfolg setzt die Möglichkeit voraus, auch dem Kunden das verkaufen zu dürfen, was er haben möchte. Die Vielfalt der Anfragen an die Friedhofsrechtsberatung reicht von der Berechtigung auf dem Friedhof zu arbeiten über Gebührenstreitigkeiten bis hin zu Gestaltungsfragen. Hilfe bei der Satzungserstellung ist nicht nur eine Unterstützung für die Friedhofsträger, sondern stärkt auch das Verständnis für die Gewerbetreibenden. Auf diese Weise können Friedhofssatzungen mitentwickelt werden, die eine problemfreiere Zusammenarbeit zwischen der Friedhofsver- waltung, den auf dem Friedhof tätigen Gewerbetreibenden und den Nutzungsberechtigten wie Besuchern ermöglichen. Die Satzungen können einen schützenden Zaun darstellen oder Stacheldrahtcharakter haben. Friedhofsträger nehmen erfreulicherweise die Friedhofsrechts- beratung ebenfalls in Anspruch. Auf diese Weise lassen sich Lösungen im Vorfeld finden. Mit bürgerfreundlichen Regelungen kehrt Ruhe am Friedhof ein. 60

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Veränderungen im Bestattungsverhalten, wie der Versuch die Gewerbetreibenden zu bloßen Dienstleistungserbringern ohne Ausbildung zu machen, bedarf einer fortlaufenden rechtlichen Diskussion. Man kann jedes Berufsbild in zulassungsfreie Einzeltätigkeiten zerlegen und diese dann als zulassungsfrei vermarkten, doch schadet dies dem beruflichen Bildungsniveau und macht mittelfristig Qualitätsarbeit unmöglich. Dieser Entwicklung muss entgegengewirkt werden. Die Verbandsarbeit und die Fähigkeit sich rechtlich wehren zu können, sind unabdingbar, um die wirtschaftliche Grundlage des Steinmetzhandwerks zu erhalten. Tätigkeitsbericht ZDNW und EUROROC 2019 Berichterstatter: Prof. Dr. Gerd Merke Euroroc vertritt die Interessen der europäischen Naturwerk- steinindustrie auf europäischer Ebene und weltweit. Der ZDNW stellt die Plattform dar, auf der gemeinsame Interessen der Natursteinwirtschaft vertreten werden können. Vom Stein- bruch, über den Verarbeiter bis hin zum Gestalter und Anwender von Naturwerkstein haben alle Mitglieder der Stein- familie ein Interesse, dass Naturwerkstein als Material gefördert und verarbeitet wird. Die Öko- bilanz von Naturwerkstein ist zwar positiv, aber ohne fortlaufende Erläuterung der Zusammenhänge geht es nicht: „Tue Gutes und sprich‘ darüber!“. Von technischen Normungsfragen bis hin zu Vermarktungsfragen oder Großprojekten leistet Euroroc mit seinen Mitgliedsverbänden Grundlagenarbeit, die alle am Stein tätigen Betriebe vom Handwerk bis zur Industrie benötigen. Forschungsergebnisse werden verbreitet und sind auf der Webseite von Euroroc nachlesbar www.euroroc.net. 61

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ In Europa ist der ZDNW als Mitglied der EUROROC eine tragende Säule in der Vertretung von Interessen von Handwerk und Industrie auf europäischer Ebene. Wenn andere europäische Länder die deutsche Ausbildungstradition nicht haben, so sind doch die Interessen dieser kleineren und mittleren Betriebe denen der deutschen Naturwerksteinindustrie sehr ähnlich. Fortlaufende Abstimmungsgespräche dienen dem Zweck, ein der Tradition vergleichbares Niveau an Ausbildung, Qualifikation etc. auch in anderen europäischen Ländern zu etablieren. Insbesondere die Notwendigkeit eines Ausbildungssystems wird anerkannt, was zwingende Voraussetzung für einen dauerhaften Bestand unserer Betriebe darstellt. In Abstimmung mit anderen Verbänden nimmt Euroroc unsere Sichtweise mit auf. Die D-A-CH Arbeitsgruppe der deutschsprachigen Länder bereitet sich auf gemein- same Auftritte auf Fach- tagungen und Messen nach Corona vor. Zu den Themen von Brüssel, die nach Deutschland drängen, zählen die Nachhaltigkeit, Handelsfragen sowie die nach- haltige Versorgung mit Natur- werkstein aus europäischer Pro- duktion sowie die Verbesserung der Statistik für Naturwerkstein. Weder stimmen die gängigen Zolltarife mit der Realität überein noch stimmt die Statistik im Rahmen Eurostat. Das Naturstein-Logo in Deutschland erhielt durch die Einführung der Marketingumlage des BIV einen Schub. Der Verbraucher soll den Wert von Naturwerkstein erkennen, so dass Kauflust und Interesse entsteht. Verbunden ist damit eine allgemeine zielgerichtete Marketingkampagne. Das neue Internetportal von euroroc.net ist ein großer Erfolg. Noch nie gab es solch viele Besucher und Nachfrager wie heute: Architektur- studenten aus ganz Europa, Bauherren und anderen potentiellen Kunden haben Fragen und Anregungen. Nicht zuletzt bewährt sich die Zusammenarbeit mit stone-ideas.com Das engagierte Verbreiten spezifischer Nachrichten zum Naturwerkstein in Verbindung mit Euroroc auf internationaler Ebene eröffnet neue Perspektiven. 62

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Zusatzversorgungskasse des Steinmetzhandwerks Berichterstatter: Prof. Dr. Gerd Merke Die ZVK ist eine gemeinsame Einrichtung der Tarifvertragsparteien. Mitglieder der ZVK sind der Bundesverband Deutscher Steinmetze und die In- dustriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt. Versichert sind alle Arbeitnehmer, die unter den Geltungsbereich der Satzung (§ 2) fallen. Seit dem Geschäftsjahr 2002 besteht neben dem Geschäftsbereich Rentenbeihilfen ein zusätzlicher Tätigkeitsbereich, die Tarifliche Zusatzrente („TZR"). Die Bruttolohnsumme aller Betriebe erhöhte sich im Berichtsjahr um € 4,98 Mio. bzw. 1,8 % auf € 281,26 Mio. Die Ursachen des Zuwachses liegen in den insgesamt positiven wirt- schaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland begründet. Gegenläufig sank die jahres- durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer in diesem Wirtschaftszweig um 1,37 % (149 Arbeit- nehmer). Im Geschäftsbereich Rentenbeihilfe wurden an Versicherte und Hinterbliebene T€ 3.738 (Vor- jahr T€ 3.802) ausgezahlt. Der Rückgang ist insgesamt auf einen leicht rückläufigen Rentner- bestand zurückzuführen. Im Geschäftsbereich TZR lag der Bestand zum Ende des Geschäftsjahres bei 338 (Vorjahr 345) Verträgen. Die Versicherten erhielten hierbei Zahlungen von insgesamt T€ 15 (Vorjahr T€ 10). Die Kapitalanlagen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um € 4,5 Mio. auf € 141,1 Mio. erhöht. Der Anstieg betrifft ausschließlich die sonstigen Kapitalanlagen und entfällt mit € 3,1 Mio. auf den Erwerb weiterer Fondsanteile und mit € 1,0 Mio. auf den Kauf eines Schuldscheindarlehens. Die sonstigen Kapitalanlagen entfallen zu 34,0 % auf Schuldverschreibungen, Schuldschein- forderungen und Darlehen, zu 8,2 % auf Inhaberschuldverschreibungen und andere festver- zinsliche Wertpapiere sowie zu 57,8 % auf institutionelle Fonds. Dem stehen auf der Passivseite vor allem die versicherungstechnischen Rückstellungen mit € 124,3 Mio. gegenüber, wovon € 100,9 Mio. auf die Deckungsrückstellung entfallen. Der Rohüberschuss (T€ 4.240) wurde in Höhe von T€ 450 der Verlustrücklage gemäß § 7 Nr. 5 der Satzung in Verbindung mit § 193 VAG und in Höhe von T€ 3.790 der Rückstellung für Beitragsrückerstattung zugeführt. Bei einem um € 4,5 Mio. erhöhten Kapitalanlagebestand liegt die Nettoverzinsung der ZVK unverändert zum Vorjahr bei 3,3 %. Das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen hat sich um T€ 125 von T€ 4.419 auf T€ 4.544 erhöht hat. Das Nettoergebnis resultiert im Wesentlichen aus dem Rentendirektbestand mit Erträgen in Höhe von T€ 2.373, ergänzt um Ausschüttungen aus den Fonds sowie dem Ertrag aus dem Abgang von Kapitalanlagen. Die Deckungsrückstellung wurde mit einer weiteren pauschalen Zuführung zur Stärkung der Sicherheiten in den Rechnungsgrundlagen in Höhe von € 1,5 Mio. erhöht. 63

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Im Prognosebericht geht der Vorstand für 2020 von folgenden Entwicklungen aus:  Für die Zukunft rechnet der Vorstand infolge der Altersstruktur der Arbeitnehmer im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk mit einem stagnierenden Bestand an Leistungsempfängern. Ferner wird das Geschäftsergebnis der kommenden Jahre im Wesentlichen von der Beitragsentwicklung und der Verzinsung der Kapitalanlagen bestimmt sein.  Die ZVK geht davon aus, dass die Beitragsentwicklung auch im Geschäftsjahr 2020 stabil bleibt und rechnet deshalb mit Beiträgen von mindestens € 4,2 Mio. und einer Nettoverzinsung der Kapitalanlagen von rund 3 %. Trotz der deutlichen Ein- schränkungen durch den Corona Virus im zweiten Quartal 2020, geht die Kasse davon aus, dass sich die für die ZVK maßgeblichen Teilbereiche der Steinmetze wieder recht schnell von den Auswirkungen des Corona Virus erholen wird.  Der Veränderung der biometrischen Annahmen zu den übernommenen Leistungs- zusagen wird durch regelmäßige versicherungsmathematische Untersuchungen bzw. Anpassung der Rechnungsgrundlagen begegnet. Die verwendeten biometrischen Rechnungsgrundlagen und Rechnungszinssätze werden derzeit als ausreichend ange- sehen. In den Geschäftsjahren 2012 bis 2018 wurden insgesamt € 14,0 Mio. der Deckungsrückstellung pauschal zugeführt. Auch im Geschäftsjahr 2019 wurden wieder € 1,5 Mio. eingestellt. Steinmetze leben immer länger, was uns freut. Im Versicherungs- jargon wird dies als Langlebigkeitsrisiko bezeichnet. Diesem „Risiko“ wird durch aus- reichende Sicherheitsmargen bei der Bewertung der Deckungsrückstellung Rechnung getragen. Foto: Nattanan Kanchanaprat/Pixabay 64

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Ehrungen 2019 Große Goldene Ehrennadel Bernhard Anlauff Landesinnungsverband Brandenburg Sebastian Herzog Landesinnungsverband Hamburg Hans-Joachim Mehmcke Landesinnungsverband Nordrhein-Westfalen August Weber Landesinnungsverband Baden-Württemberg Jörg Failmezger Landesinnungsverband Baden-Württemberg Goldene Ehrennadel Joachim Sallan Steinmetz- und Bildhauer-Innung Cottbus Petra Fuchs-Höhn Innung Rheinhessen Roland Vorherr Steinmetz- und Bildhauer-Innung Heilbronn- Franken Gunther Wilhelm Steinmetz- und Bildhauer-Innung Karlsruhe Thomas Brahm Steinmetz- und Bildhauer-Innung Mittelrhein Große Silberne Ehrennadel Victor Pankau Steinmetz- und Bildhauer-Innung Cottbus Maik Brunzel Steinmetz- u. Steinbildhauerinnung Cottbus Ragnar Thieme Steinmetz- u. Steinbildhauerinnung Frankfurt/Oder Hans-Peter Melchisedech Steinmetz- u. Steinbildhauerinnung Trier Andreas Reinhard Steinmetz- u. Steinbildhauerinnung Mittelrhein Volker Woll Steinmetz- u. Steinbildhauerinnung Westpfalz Silberne Ehrennadel Peter Schäfer Steinmetz- und Bildhauer-Innung Wiesbaden Ulrich Schick Steinmetz- und Bildhauer-Innung Karlsruhe Winfried Burkhardt Steinmetz- und Bildhauer-Innung Ulm Manfred Holz Steinmetz- und Bildhauer-Innung Heilbronn- Franken Alexander Ringwald Steinmetz- und Bildhauer-Innung Karlsruhe Thomas Schreiber Steinmetz- und Bildhauer-Innung Karlsruhe Lothar Metz Steinmetz- und Bildhauer-Innung Trier 66

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Große Bronzene Ehrennadel Jörg Glockann Steinmetz- und Bildhauer-Innung Cottbus Uwe Richter Steinmetz- und Bildhauer-Innung Cottbus Roman Grabs Steinmetz- und Bildhauer-Innung Cottbus Monika Schulz Steinmetz- und Bildhauer-Innung Cottbus Howard Schwämmle Steinmetz- und Bildhauer-Innung Ludwigsburg Carl-Eugen Vogt Steinmetz- und Bildhauer-Innung Ludwigsburg Thomas Rücker Steinmetz- und Bildhauer-Innung Heilbronn- Franken Peter Jüngert Steinmetz- und Bildhauer-Innung Karlsruhe Ralf Löffler Steinmetz- und Bildhauer-Innung Karlsruhe Bronzene Ehrennadel Stephan Spiegel Steinmetz- und Bildhauer-Innung Karlsruhe Reinhard Weinmann Steinmetz- und Bildhauer-Innung Ulm 67

Jahresbericht 2019 ___________________________________________________ Veränderungen im Ehrenamt Unser besonderer Dank gilt den 2019/2020 ausgeschiedenen Ehrenamtsträgern für ihre langjährige Treue und aktive Mitarbeit zum Wohle unseres Handwerks. Weiter wurden im Geschäftsjahr 2019/2020 neu als Landesinnungsmeister / Stellv. Landesinnungsmeister bzw. Obermeister / Stellv. Obermeister gewählt: Hans-Peter Mulbach Landesinnungsmeister Rheinland-Pfalz Sebastian Bartholomä Stellv. Landesinnungsmeister Rheinland-Pfalz Hans-Jörg Schitthof Stellv. Landesinnungsmeister Rheinland-Pfalz Maik Brunzel Landesinnungsmeister Brandenburg Michael Karbenk Landesinnungsmeister Hamburg Der Bundesinnungsverband gratuliert sehr herzlich zu dieser Wahl und wünscht den Ehrenamtsträgern viel Glück und Erfolg bei ihrer Arbeit. Andreas Koschenz Stellv. Obermeister Innung Frankfurt/Oder Stefan Lutterbeck Landesinnungsmeister Nordrhein-Westfalen Gudrun Mickerts-Heß Obermeisterin Innung Mittlerer Niederrhein Adolf Schön Stellv. Obermeister Innung Regensburg Hans-Joachim Stade Obermeister Innung Frankfurt/Oder Gabriele Stendel-Merks Stellv. Obermeisterin Innung Bielefeld 68

Wir bedanken uns herzlich bei unseren Fördermitgliedern für ihre Unterstützung Ebner Media Group GmbH & Co. KG Ernst Strassacker GmbH & Co. KG www.natursteinonline.de www.strassacker.com Galeski - Manufaktur innovativer Maschinen GRANITWERK VATES GmbH & Co. KG www.galeski.de www.vates.de interatmedia gmbh & co. kg J. König GmbH & Co. www.interatmedia.de www.j-koenig.de KGS WINTER GmbH MAPEI GmbH www.kgsdiamond.com www.mapei.de MÖLLER-CHEMIE Steinpflegemittel GmbH Palette CAD GmbH www.moellerstonecare.eu www.palettecad.com SIGNAL IDUNA Weha Ludwig Werwein GmbH www.signal-iduna.de www.weha.com Witzigmann Natursteinhandel GmbH Wolfgang Endress Kalk- und Schotterwerk www.witzigmann.biz GmbH & Co. KG www.graefix.de